Gladbeck.

Großer Auflauf am Sonntag auf dem Firmengelände von Döllken an der Beisenstraße: Mit einem großen Betriebsfest, zu dem sich eine ganze Reihe von Gästen wie Bürgermeister Ulrich Roland gesellten, feierte der Kunststoffproduzent sein 125-jähriges Bestehen.

Dr. Herbert Müller, Chef der Döllken-Holding, sprach in seiner Geburtstagsrede von einer regelrechten Erfolgsstory, die das Unternehmen von den Anfängen 1887 als kleines Sägewerk in Essen-Werden bis zum weltweit agierenden Konzern, seit 2001 unter dem Dach der Schweizer Holding Surteco, geschrieben habe. Gründer Wilhelm Döllken und Leopold Simon, der die Firma schon kurz nach der Gründung übernahm, legten damit, so Müller, sehr früh den Grundstein für eine Firma der 3. Industrie im Ruhrgebiet neben Kohle und Stahl, nämlich zur industriellen Holzverarbeitung.

„Ein echtes Wagnis, aber Beweis für Gründergeist und Unternehmergespür“, sagte Müller. Aus dem Sägewerk entwickelte sich ein Produzent von Holzprodukten jeglicher Art – von Radiogehäusen über Stühle und Tische bis hin zu Schulbänken. Das richtige Gespür habe die Döllken-Geschäftsführung in den 50er Jahren bewiesen, so Müller, als sie das Innovationspotenzial des neu aufkommenden Kunststoffs erkannten und kräftig investierte. „Diesem Mut kann man gar nicht genug Respekt zollen.“

Es war die Basis zur Entwicklung des Unternehmens zur heutigen Größe. Seit 1997 konzentriert sich Döllken ganz auf den Kunststoff, operiert inzwischen in zehn Werken weltweit und bedient Märkte rund um den Globus mit einem Weltmarktanteil von 25 %. In Gladbeck ist Döllken seit 1972, wo ein neues Kunststoffwerk gebaut wurde. 1992 wurden hier die Kapazitäten deutlich ausgeweitet, 1998/99 erfolgte die komplette Betriebsverlagerung nach Gladbeck. Döllken beschäftigt in Gladbeck 450 Mitarbeiter, weltweit 1200.

Bürgermeister Ulrich Roland, der die Glückwünsche von Rat und Verwaltung überbrachte, lobte in einem Grußwort Döllken als „engagierten Mittelständler, attraktiven Arbeitgeber und verlässlichen Partner der Stadt.“ Das Unternehmen habe sich zu einer festen Säule der Gladbecker Wirtschaft entwickelt, sei tief verwurzelt mit der Stadt. Das beweise die engagierte Mitgliedschaft im Verein der Gladbecker Wirtschaft und das soziale Wirken Döllkens, etwa mit der Organisation des Sommercamps für Jugendliche, so Roland.

Döllken unterhielt Mitarbeiter und Gäste anschließend mit einem bunten Programm, mit Musik, vor allem auch mit einem köstlichen Angebot an Speisen und Getränken. Dazu lachte sogar die Sonne.


Döllken in Gladbeck und weltweit

Döllken produziert im Gladbecker Werk aus seinem umfangreichen Programm „nur“ Kunststoffkanten, vorwiegend für die Möbelindustrie. Aber: Mit 20 000 verschiedenen Dekoren, über 500 Mio Meter pro Jahr. An anderen Standorten werden auch technische Profile, Sockelleisten, Fassadensysteme oder Kunststofffolien gefertigt. In der Surteco-Holding kam Döllken mit dem Papierveredler Bausch-Linnemann zusammen. Weltweit gibt es 16 Produktions- und Vertriebsstandorte, u.a. in Nord- und Südamerika, Australien und Indonesien.