Wattenscheid/Gladbeck. . Laura Mossakowski vom TV Gladbeck knackte bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften im Wattenscheider Lohrheidestadion über 100 m Hürden die Norm für die U-20-WM in Barcelona. Das Talent aus Zweckel erreichte im Vorlauf in 13,79 Sek. das Ziel.
Laura Mossakowski eilte freudestrahlend die Stufen der Haupttribüne des Wattenscheider Lohrheidestadions hinauf und animierte schließlich den kleinen Fanblock des TV Gladbeck zu einer La-Ola. Ein paar Minuten zuvor hatte die talentierte Hürdensprinterin aus Zweckel ihren ersten Start bei Deutschen Meisterschaften der Aktiven absolviert. Und wie! In 13,79 Sek. knackte Mossakowski die Norm für die U20-Weltmeisterschaften in Barcelona. Die ambitionierte männliche TVG-Sprint-staffel ging dagegen leer aus.
Teamkollegin Annika Drazek herzte Laura Mossakowski als Erste. Es folgte eine Gratulationscour, die sich der Schützling von Trainer Jürgen Schlebach redlich verdient hatte. In ihrem ersten Rennen bei einer Aktiven-DM überhaupt war sie unter anderem gleich auf Carolin Nytra (MTG Mannheim) getroffen. Und Nytra, Europameisterschafts-Dritte von 2010, bestimmte am Samstagnachmittag das Tempo auf der schnellen Wattenscheider Tartanbahn. Laura Mossakowski ließ sich mitreißen und flog förmlich über die Hürden. Nach 100 m stoppten die Uhren für das TVG-Talent bei 13,79 Sekunden.
Der Rest war Freude pur, auch wenn Laura Mossakowski nach Lage der Dinge nicht an den Jugend-Weltmeisterschaften teilnehmen wird. Der DLV darf nämlich nur zwei Athletinnen an den Start schicken. Und die Gladbeckerin nimmt in der Jahresbestenliste mit ihren 13,79 Sek. hinter Franziska Hofmann (Erdgas Chemnitz) und Alexandra Burghardt (LAZ Inn) „nur“ Rang drei ein.
Unter keinem guten Stern stand das Rennen der männlichen Sprintstaffel des TVG. Florian Lamers, Simon Schlebach, Kevin Sellke und Sebastian Fricke stellten sich gerade zum zweiten Zeitendlauf über 4 x 100 m auf, als der Himmel anfing zu weinen. Ein schlechtes Omen, wie sich zeigen sollte. Der erste Wechsel ging schief, die Blauhemden, die im Jahr zuvor Bronze gewonnen hatten, wurden disqualifiziert.
Was war passiert? „Ich habe“, sagte Startläufer Florian Lamers, „das Holz beim Wechsel Simon auf den Handballen geschlagen und erst beim zweiten Mal seine Hand richtig getroffen.“ Simon Schlebach hatte zu diesem Zeitpunkt den Wechselraum jedoch schon verlassen. Das war’s bereits.
Im Lager des TVG blieben sie gelassen. „Wir wissen, dass für uns jedes Staffelrennen ein Ritt auf der Rasierklinge ist“, sagte Trainer Heiner Preute, „wir müssen volles Risiko gehen und nur wenn dann alles reibungslos klappt, können wir ganz vorne mitlaufen.“ Lamers sah das ganz genauso. „Das war nahe dran an einem optimalem Wechsel“, so der erfahrene Staffelläufer, „es ist ärgerlich, dass es nicht geklappt hat. Aber wir haben alles versucht.“ Lamers blickte, nur ein paar Stunden nach dem verpatzten Rennen, schon wieder in die Zukunft: „Im nächsten Jahr wollen wir es besser machen!“
Und Laura Mossakowski? Die blickte ihrem nächsten Rennen - sie startet nun bei der Jugendgala in Mannheim - entgegen. Freudestrahlend! Wie auch sonst, an so einem Tag?