Gladbeck. . Wie wird man eigentlich Comedian? „So geht’s“, sagt Jürgen von der Lippe und widmet sein neues Programm allein einem „Comedy-Crashkurs für Senioren“. Damit unterhielt er die Besucher in der Stadthalle bestens. Und wer weiß? Der ein oder andere hat vieleicht etwas gelernt.

Wie wird man eigentlich Comedian? „So geht’s“, sagt Jürgen von der Lippe und widmet sein neues Programm allein einem „Comedy-Crashkurs für Senioren“. Denn „ja, wir sind die kommende Generation“. Und schon ist man mittendrin, im Auf und Ab besserer und schlechterer, zuweilen auch schlüpfriger Witze rund um den Alltag.

Das Opening, so erklärte von der Lippe, sei enorm wichtig. „Wenn sie das verkacken, können sie im Grunde nach Hause gehen.“ Also auf in den Crashkurs. Wie könnte ein ganz eigenes Programm beginnen? Na klar, mit Witzen über sich selbst. Über Äußerlichkeiten. Bei von der Lippe böte sich eine gewisse Rundung auf der Front der Körpermitte an. Und schon schweift er ab. „Übergewichtige Männer sind treuer. Ich weiß, was manche Frauen jetzt denken. Ist mir doch egal, ob der Fettsack fremdgeht – Hauptsache er lässt mich in Ruhe.“

Immer wieder geht es um Frauen und Männer und deren Verhältnis. Wenn der Entertainer etwa erzählt, wie er schon vor dreißig Jahren Frauen abschleppte. „Gnä’ Frau, haben sie Wasser in den Beinen? Meine Wünschelrute schlägt aus.“ Heute wenig empfehlenswert, weiß von der Lippe. Er geht mit der Zeit. „Im Alter geht das mit Niveau. Sie könnten sagen, sie haben schönes Haar. Aber es braucht eine andere Beleuchtung. Ich kenne da ein Bistro. Gehen wir? – Ich sage ihnen, zehn Prozent der Frauen kommen mit. Das ist eine Wahnsinns -Quote.“

Zwischendrin lockert Jürgen von der Lippe sein Programm mit Musik auf. Dann kommt seine „Big Band“ auf die Bühne – in irrwitziger Kostümierung. Und dann geht es durchaus zünftig zu, dann schlagen die drei Unterhalter auch humoristisch-volkstümliche Töne an. Sehr zur Freude des ausverkauften Hauses. Der Weg zu Scherzen über die Bayern ist da nicht weit. So punktet der Comedian in Gladbeck mit seiner ganz eigenen Schöpfungstheorie der bayrischen Gebirgswelt. „Gott kam mit einer Schubkarre voll Geröll, kippte sie um und sagte, Feinarbeit, machen wir nach dem Essen. Dann geht er essen, ruht etwas, kommt zurück und sagt, ach, für Bayern reicht’s.“