Gladbeck.
Es wirkt wie ein stiller Riese, das Glückauf-Center am Südrand der Gladbecker City. Doch es ist alles andere als ruhig: Seit Jahr und Tag brummt das Einkaufszentrum an der Wilhelmstraße, alle Flächen sind vermietet. „Die Immobilie bereitet dem Eigentümer Freude“, fasst Verwalter Karl Heinz Lehmkuhl zusammen.
Der Eigentümer ist seit viereinhalb Jahren die „AP1 Gladbeck GmbH“, eine Tochterfirma unter dem Dach einer britischen Immobilienfondsgesellschaft namens „Aerium“ mit Sitz in London. Seit vier Jahren verwaltet Lehmkuhl mit seiner Immobilienmanagementfirma in Moers das mehr als 30 Jahre alte Geschäftszentrum.
Aerium, die das Center von einer Frankfurter Bank übernahm, die zuvor die Revitalisierung mit Umbau und Neuvermietungen durchführte, sei sehr zufrieden mit dem Haus, „vor allem, weil es keine Fluktuation gibt“, so Lehmkuhl. Die sehr hohe Zentralität sowie die rund 450 Parkplätze direkt am Haus seien die Gründe, warum das Glückauf-Center nichts an seiner Attraktivität eingebüßt habe. Hinzu komme die „perfekte Anbindung“ an die City und eine der zen-tralen Haltestellen vor der Tür.
Ausschlaggebend dafür, dass das Glückauf-Center laufe, sei auch der Mix von Einzelhandel und Serviceeinrichtungen im Haus. Magnet und damit Frequenzbringer ist Kaufland, das sein Vollsortiment für den kurzfristigen Bedarf auf 8000 qm Verkaufsfläche anbietet und einen Vertrag bis 2017 mit zwei Optionen auf Verlängerung hat. Hinzu kommen auf je 450 qm zwei Anbieter aus dem Schuh- und Textilbereich für den mittelfristigen Bedarf sowie einige kleinere Läden. Darüber hinaus finden sich im Hauptgebäude ein Fitnessstudio auf 2500 qm und die Bundesknappschaft auf 600 qm, die just in diesen Tagen ihren Mietvertrag verlängert hat, inklusive einer Option auf Verlängerung. Ein Anziehungspunkt ist auch das Ärztehaus mit zwölf Praxen samt Apotheke. „Bei uns ist immer was los“, freut sich Lehmkuhl über die Auslastung.
Wichtig sei auch, so der Verwalter, die langfristige Bindung der Mieter ans Objekt: Alle Einheiten seien langfristig vermietet, auch das Fitnesscenter. Geändert hat sich ein Mietverhältnis im Obergeschoss, das zuletzt auch für einigen Ärger gesorgt hatte. „Die jugoslawische Disco ist raus, dafür haben wir auf den 700 qm jetzt eine Spielhalle“, berichtet der Immobilienverwalter. Eine letzte kleine Fläche im ersten Obergeschoss des Haupthauses, die bislang gar nicht vermietet war, hofft Lehmkuhl bald an einen weiteren Mediziner zu vermieten, einen Kieferchirurgen.
Große Veränderungen plane der Eigentümer kurzfristig nicht. Allerdings stehen noch in diesem Jahr Investitionen in energetische Maßnahmen an, um Energie-Einsparungen in dem mit Fernwärme versorgten Zentrum zu realisieren.
Das Gelände des Glückauf-Centers gehörte einst der Baufirma Braunsteiner, bevor der damalige Investor Herms dort die Idee des Einkaufszentrum realisierte. Dafür verschwand auch die Südrandbebauung des Marktes aus der Gründerzeit, damals sehr umstritten. Auch wurde die Wilhelmstraße neu gebaut. Zur Eröffnung des Centers 1980 kam sogar Kanzlergattin Loki Schmidt.