Gladbeck. . Viele Markthändler bieten auf dem Markt in Gladbeck Lebensmittel aus eigenem Anbau an. Feinschmecker freuen sich über die große Auswahl.

Es ist zehn Uhr. Noch ist auf dem Markt nicht so viel los. Ein paar Regentropfen fallen vom grauen Himmel. Nur einigen Feinschmeckern macht das gar nichts. Sie wissen, was sie wollen. Und sie freuen sich über die noch große Auswahl an frischen Lebensmitteln aus der Region.

So wie am Stand des Ehepaars Meyer. Die Landwirte vom Niederrhein stehen seit vielen Jahren auf dem Wochenmarkt in Gladbeck. Dauerhaft verkaufen sie hier Obst und Gemüse aus eigenem Anbau. Außerhalb der Saison kaufen sie andere Waren hinzu. „Wir haben hier Bärlauch, Sauerampfer und Pimpinelle aus unserem Kräutergarten“, zeigt Käthe Meyer. „Der Spargel ist von der Schwägerin. Und die Eier holen wir seit vielen Jahren von den Kehl-Schwestern.“

Vertrauenssache

So genau zu wissen, wo die Lebensmittel her kommen, das ist vielen Kunden wichtig. „Man muss ja wissen, dass es frisch ist“, ist die Landwirtin stolz, ein gutes Verhältnis zu ihren Stammkunden zu haben.

„Lebensmittel zu kaufen, das ist in der heutigen Zeit Vertrauenssache“, weiß auch Franz-Josef Werner. „Vertrauen ist alles. Die ganzen Skandale, das reicht den Menschen mittlerweile.“ Der Bottroper bietet Kartoffeln aus der Lüneburger Heide und der Pfalz feil, daneben frischen Spargel vom Niederrhein. „Unsere Eier kommen aus Bocholt direkt von Erzeuger, unsere Küchenkräuter aus Papenburg.“ Seit fünfzig Jahren steht Werner auf dem Markt und hat miterlebt, wie sich das Bewusstsein für Lebensmittel bei seiner Kundschaft verändert hat. „Das ist nicht mehr wie früher. Die Menschen wollen Qualität.“

Dafür steht auch die Familie Bone ein. Die Biolandwirte aus dem Kreis Borken produzieren auf ihrem Hof Produkte für mehrere Wochenmärkte, auf denen sie selbst ihre Waren vertreiben, aber auch die anderer Biolandwirte. „Wir tauschen auch mit anderen Bauern aus der Region“, erzählt Monika Bone. Noch ist das nötig. Obwohl schon recht viele Waren aus eigenem Anbau sind, wie die frischen Radieschen, Salate, Kräuter und sogar erste Kohlrabi. Bald schon wird das Angebot noch üppiger sein. „In vier Wochen geht es los mit Paprika, Tomaten und Gurken aus unseren geheizten Gewächshäusern.“ Der Spargel, der heute an jedem Stand Pflicht ist, kommt aus dem Münsterland und ist natürlich auch Bio. Soviel Qualität hat allerdings ihren Preis. „Bio wird ja viel angeboten. Aber wir sind Erzeuger. Mit den großen Konzernen können wir in Sachen Preis nicht mithalten. Erst im Sommer, in der Saison, gleichen sich die Preise an.“

Discounter-Preise kann man bei der frischen Marktware aus der Region ohnehin nicht erwarten. Doch die Kunden schreckt das nicht ab. Immer mehr Menschen strömen auf den Markt. Sie tragen Jutebeutel und Körbe, aus denen Kräuter heraus schauen, Porreestangen oder Möhren. Mittlerweile reißt sogar die Wolkendecke auf. Und das Einkaufen wird zum frühlingshaften Vergnügen.