Gladbeck. .

Die Hände zittern, der Mensch bewegt sich langsam, das Gesicht wirkt merkwürdig bewegungslos. „Ist das Parkinson?“ „Ja, wenn die Symptome so eindeutig sind, ist auch die Diagnose eindeutig“, wissen Chefarzt Dr. Dieter Oelmann und Oberarzt Dr. Andreas Rogozinski vom Barbara-Hospital. Ihr Rat war stark gefragt gestern am WAZ-Telefon am Welt-Parkinsontag.

Die Anrufer wollten vieles wissen zu dieser neurologischen Erkrankung, die zu den häufigsten zählt. 250.000 Menschen in Deutschland sind betroffen, die Dunkelziffer liegt vermutlich viel höher , denn es gibt keine Meldepflicht und nicht immer wird die Erkrankung sofort diagnostiziert.

Parkinson kommt schleichend daher. „Rückenschmerzen können ein erstes Anzeichen sein“, erklärt Dr. Rogozinski. Manchmal zeigt sich erst nach einigen Jahren, dass die Ursache für die anhaltenden Beschwerden eine Parkinsonerkrankung ist.

Dann zeigen sich aber oft schon die typischen Erscheinungen: Der Mensch wird insgesamt langsamer, kann sich schlechter bewegen, das Gesicht zeigt kaum Bewegung. „Die Muskeln versteifen sich, der Erkrankte kann sich nur noch schlecht drehen oder umdrehen“, so Dr. Oelmann. Hinzu kommt das bekannte Zittern.

Spätestens dann erhält der Patient zur Diagnose die schlechte Nachricht: Es gibt definitiv keine Heilung. „Wir können nur die Symptome behandeln“, zeigt Dr. Oelmann die medizinischen Grenzen auf. Eben das gut zu machen und den Betroffenen möglichst viel Lebensqualität zu erhalten, sei aber die medizinische Kunst.

Neben der richtigen Medikation - Dopamin ist das klassische Mittel – geht es den Medizinern auch um einen möglichst langen Erhalt der Lebensqualität ihrer Patienten. Dabei spielt das Umfeld eine wichtige Rolle. „Schlimm für die Patienten ist“, so Dr. Oelmann, „wenn ihr Umfeld diese Krankheit nicht versteht.“ Banale Alltagssituationen können dem Parkinsonkranken dann extrem viel Stress bereiten. Sein Tipp: Nie hetzen, nicht zur Eile antreiben. Der Patient kann einfach nicht schneller, blockiert unter Druck und leidet umso mehr. Wegen der Unbeweglichkeit fällt ihm beispielsweise auch das Ein- oder Aussteigen aus dem Auto schwer. Oder nachts im Bett das Umdrehen - wer Parkinsonkranke pflegt, muss wissen, dass der Patient Hilfe braucht.

Heute weiß man auch, dass Krankengymnastik und viel Bewegung den Parkinson-Kranken helfen, möglichst lange beweglich zu bleiben. Besonders wirksam sind die sanften asiatischen Sportarten wie Tai Chi oder Chi Gong.