Gladbeck.
Die Schongauerstraße in Brauck ist eine kleine, keine 300 Meter lange Straße in der ehemaligen Zechensiedlung zwischen Roßheide-/Horster- und Antoniusstraße. Und sie ist ein kleines Kuriosum.
Denn auf drei von fünf Straßenschildern, die zwischen Roßheide- und Rethelstraße stehen, ist ihr Name grammatisch falsch geschrieben. Richtigerweise schreibt sie sich Schongauerstraße, also zusammengeschrieben, weil sie an den Maler Martin Schongauer erinnert. Das ist auch logisch, weil sie umgeben ist von Straßen, die an Maler erinnern.
Schongauer Straße – also auseinander geschreiben – ginge zwar auch, würde dann aber auf den Ort Schongau in Bayern verweisen, was sie aber nicht tut. Also ein Schreibfehler auf den „mittelalten“ Straßenschildern. Auf einem ganz alten an einer Hauswand und auf einem ganz neuen ist der Straßenname aber grammatisch richtig wieder gegeben.
Die Straße selbst wurde mit dem Bau der Zechensiedlung Brauck A kurz vor dem 1.Weltkrieg angelegt. Katasteramtlich erstmals erwähnt wurde sie 1923. Damals hieß sie Stinnesstraße. Der Name wurde im 1947 in Schongauerstraße geändert. Der Unternehmer Stinnes zählte zum Kreis der Nazi-Unterstützer, die Straße musste daher nach der Direktive des Alliierten Kontrollrats von 1946 geändert werden.
Martin Schongauer, um 1445/50 in Colmar im Elsass geboren, war ein deutscher Kupferstecher und Maler. Er starb 1491 in Breisach.