Gladbeck. .
In knapp vier Wochen, am 29. April geht’s wieder los: Dann starten weit über 1000 Gladbecker erneut zur Radtour für Jedermann. Vierjährige Knirpse strampeln auf dem Pukyrad oder fahren im Anhänger mit, 80-jährige Senioren rollen entspannt auf dem E-Bike, ganze Familienverbände, Freundesgruppen, Nachbarschaften treten am Volksrad-Sonntag im Pulk in die Pedale.
Wo es diesmal lang geht, das haben die Veranstalter Stadtsparkasse und WAZ, wieder in Kooperation mit dem Naturschutzbund im Vest NUR ausgearbeitet. Um genau zu sein: Karl-Heinz Ochlast vom NUR, der jeden befahrbaren Weg im weiteren Umkreis kennt, hat die Strecke ausgesucht. 40 Kilometer lang (Kurzstrecke ca. 28 km) führt sie die Radler diesmal hoch in den Dorstener Norden. Gestern wurde die Route von einer erfahrenen Volksradfahrtruppe gemeinsam mit den Veranstaltern getestet – und das Urteil der Testfahrer war einhellig: „Einfach klasse, tolle Strecke, es gibt viel zu gucken und zu (be)staunen.“
Absolutes Highlight sind, natürlich, oben im Hervester Bruch, die Störche. Werner und Luise, die seit 2005 jedes Jahr dort brüten, sitzen auch am Tag der Testfahrt wie bestellt in ihrem hohen Nest und klappern storchenmäßig mit dem Schnabel.
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Dass um sie herum auch Silberreiher fliegen, Nilgänse im Gras hocken und ein Stückchen weiter im Hervester Bruch nachgezüchtete Urrinder grasen, lässt schon staunen. Gerade mal 28 Kilometer von Gladbeck-Mitte weg so viel Natur(er)leben! Das Dammwild, das in Nähe der Lippe in aller Ruhe den Weg der Radler kreuzt, tut ebenfalls so, als sei dies ganz selbstverständlich mitten im Revier.
Darüber vergisst man glatt, dass 40 Kilometer schon eine ordentliche Strecke sind, am Ende der Sattel härter als am Anfang erscheint und die lange Winterpause nicht gerade hilfreich für die Fitness war. Gnädigerweise gibt es nur wenige Steigungen, und die Wege sind geeignet für jeden Fahrradtyp: Cityrad, Mountain-Bike oder das bewährte, alte Hollandrad.
Zwischendurch gibt’s zudem immer wieder Anlässe für kleine Stopps: Beim Queren des Kanals am Dorstener Schleusenwerk wartet ein Kahn in der Schleuse. Und auf dem Weg an dem Fluss entlang breitet sich eine geradezu malerische Flusslandschaft aus. Wer mit offenen Augen fährt, die Blicke rechts und links schweifen lässt, der entdeckt viel Schönes am Wegesrand.
Wie so oft beim Radeln im Revier ist aber auch die Industrie nie weit weg. Auf dieser Tour dominiert das mächtige Scholvenwerk die Hintergrundkulisse, pustet ordentlich Dampf aus den Schornsteinen, während sich auf der Halde daneben die Windräder drehen. Irgendwie ist auch das ganz malerisch.