Gladbeck.. Nach dem „Fard“-Konzert Mitte März in Rentfort-Nord gab es am Wochenende wieder ein Benefiz-Konzert für Kevin - diesmal im Dröhnschuppen.

Abwechslungsreich, und zugleich mit einem gemeinsamen Ziel. So könnte man das Benefizkonzert für Kevin Schwandt am Samstagabend im Dröhnschuppen bilanzieren. Über 120 Gäste waren gekommen: Für den guten Zweck und um Zeichen zu setzen: Gegen Gewalt und für Gerechtigkeit.

Es ist kurz nach sieben Uhr als EL Djem die Bühne betritt und mit seiner Hip-Hop Musik direkt für gute Stimmung sorgte. Voll war es geworden vor der Bühne. Eins stand schon früh am Abend fest: Künstler und Besucher sind richtig gut drauf. Die Metal-Crew „Nancy Breathing“ übernahm einige Songs später und es wurde deutlich: So unterschiedlich die Musik auch ist an diesem Abend, die Bands haben alle die gleiche Botschaft mitgebracht: „Wir sind gegen Gewalt!“

Beim Benefizkonzert verzichteten alle Bands auf ihre Gage: „Als wir gefragt wurden, ob wir dabei wären, mussten wir gar nicht lange überlegen“, erinnert sich Gitarrist Jan Euler von der Band „For these Moments.“ Dabei spielt die Gruppe mittlerweile auch schon auf größeren Konzerten. Viele Fans brachte der Headliner des Abends mit in den Schuppen. Und kurzerhand legten die Band eine eigene Spendenaktion ein. Pro verkauftem neuen Album ging zusätzlich ein Euro direkt in die Spendenkasse. „Es ist einfach schön zu sehen, wie sich junge Menschen hier engagieren. Und wir leisten so unseren Beitrag, damit dieser Abend gelingt“, so Jan Euler. Vor der Bühne können es die Fans indes kaum erwarten, die bekannten Lieder „Fractures“ und „Illusions“ zu hören. Mit letzterem Song schafften sie vor Jahren ihren lokalen Durchbruch.

„Auch in Songtexten hat Gewalt nichts zu suchen“

Ein wahres Highlight auf der Bühne war auch „Cheb Malik“ mit seinen „Jazzrabauken“. Die Gladbecker Hip-Hop-Größe rappte über Liebe und gute Tage. Bei ihm ist kein Auftritt gleich. Improvisation gehört zu seinem Programm. Diesmal allerdings musste er mehr improvisieren, als ihm lieb war. Mit Alexander Greif musste die Gruppe auf ihren Schlagzeuger verzichten. „Aber deswegen sagen wir doch nicht unseren Auftritt ab“, erklärt Cheb Malik alias Yannick Chougrani. „Es geht generell darum, auf Gewalt zu verzichten. Egal, in welcher Form. Auch in Songtexten hat Gewalt nichts zu suchen.“

„Ich habe schon mit ein paar mehr Gladbeckern gerechnet“, sagte Organisator Marco Gräber. Gelohnt hat es sich aber dennoch. Nicht nur aus finanziellen, sondern vor allem aus ideellen Gründen. „Wir tun hier etwas Gutes.“ Der Gitarrist der Band „Failed Perfection“ fand deutliche Worte auf der Bühne: „Ihr wisst alle, was passiert ist. Lasst uns helfen“, forderte er und fand auch klare Worte in Richtung des Täters: „Die Strafe, die er bekommen hat, ist keine gerechte Strafe.“ Die Fans applaudieren. Zusammen stehen sie hier auch für Gerechtigkeit, wie sie sagen. Gemeinsam erleben sie dann eine der letzten Auftritte von „Failed Perfection“. Die Metalcore-Crew wird sich auflösen. Der guten Stimmung tat das keinen Abbruch: Ihr Song „Heavens Water“ kam gewohnt gut an.

Kevins Mutter Cornelia war selber vor Ort. Darüber freuten sich viele Gäste und Marco Gräber: „Dass es so angenommen wird, macht stolz.“


Bericht zum Fard-Konzert am 15. März in Rentfort-Nord