Essen/Gladbeck. . Eine 36-jährige Gladbeckerin muss sich vor dem Essener Landgericht verantworten, weil sie ihre zweijährige Tochter vor laufender Kamera missbraucht haben soll. Dabei stand sie in Verbindung mit einem Chat-Partner im Internet. Bei der Polizei hat die Angeklagte die Gräuel-Taten bereits gestanden.

Erst vor wenigen Wochen verurteilte das Landgericht Essen eine 26 Jahre alte Mönchengladbacherin, weil sie ihren fünf Wochen alten Säugling gemeinsam mit dem Vater aus Gelsenkirchen sexuell missbraucht hatte. Jetzt ist schon wieder eine Mutter angeklagt. Die Staatsanwaltschaft Essen wirft der 36 Jahre alten Gladbeckerin vor, ihre zu Beginn der Taten zweieinhalbjährige Tochter vor laufender Kamera missbraucht zu haben. Dabei stand sie in Verbindung mit einem Chat-Partner im Internet.

Bei der Polizei soll die Angeklagte, die zwölf Jahre lang bei einer Fast-Food-Kette als Verkäuferin gearbeitet hat, die Taten bereits gestanden haben. Aber was blieb ihr übrig, angesichts des von ihr selbst gefertigten Beweismaterials. Bei Ermittlungen wegen Kinderpornografie war die Polizei auf einen Mann im Koblenzer Raum gestoßen. Als sie seine Festplatte auswertete, sah sie die schrecklichen Bilder aus der Gladbecker Wohnung und erforschte die Urheberin der Aufnahmen anhand der im Computer gespeicherten E-Mail-Adressen.

Mutter ließ sich auch von Sohn nicht abbringen

Ein Martyrium war aufgedeckt. Die Filme zeigen, wie die Mutter ihr Kind zwingt, das zu tun, was sie verlangt. Die Angeklagte lässt sich auch nicht davon abbringen, dass ihr Kind erbricht, nach ihr tritt oder der vier Jahre ältere Sohn vor der Zimmertür steht und fragt, warum die Schwester so entsetzlich schreit. Zwei weitere Sitzungstage hat das Landgericht Essen für den Fall eingeplant. Geld hatte die Angeklagte für die Aufnahmen offenbar nicht genommen. Die Polizei entdeckte aber weitere kinderpornografische Aufnahmen der Tochter und Weitergabe an andere Chat-Partner.