Gladbeck. Wenige Tage vor dem Ratsbürgerentscheid meldet sich auch der Fahrgastverband „Pro Bahn“ zur Gladbecker A-52-Debatte zu Wort.

Der Fahrgastverband „Pro Bahn“ beklagt mit Blick auf die Gladbecker A-52-Diskussion „eine einseitige Investitionspolitik zugunsten der Straße“. Gleichzeitig, so Lothar Ebbers von „Pro Bahn“, würden dringende Schienenprojekte in der Region immer weiter verschoben.

Der Fahrgastverband weist auf Bahnstrecken wie den Abschnitt Bottrop Hbf – Essen-Dellwig-Ost hin (nur eingleisig) oder auch auf die aus seiner Sicht immer weiter hinausgezögerte Reaktivierung der so genannten „Hertener Bahn“ zwischen Gelsenkirchen-Buer und Recklinghausen für den Personenverkehr.

Auch auf der Strecke Dorsten – Wanne-Eickel (Emschertalbahn) drohe eine ungewisse Zukunft. Da sich die anstehende Neuverteilung der Betriebsmittel in NRW aufgrund der Selbstauflösung des Landtags erneut verzögere, könne die anstehende Neuausschreibung des Zug-Verkehrs auf dieser Strecke nicht erfolgen. Die überfällige Modernisierung der Bahnhöfe könne auch erst dann beginnen, wenn langfristige Verkehrsverträge abgeschlossen sind. Da die jetzigen Betriebsmittel des VRR nicht ausreichten, alle bestellten Verkehre zu bezahlen, drohe weiterhin die Abbestellungdes Verkehrs auf dieser Strecke.

„Pro Bahn“ formuliert abschließend: „Das nördliche Ruhrgebiet und insbesondere der Emscher-Lippe-Raum verfügt über zahlreiche Autobahnen in alle Richtungen, wirklicher Standortnachteil der Region ist zunehmend die unzureichende Schienenanbindung an die Oberzentren und den Fernverkehr.“