1889 – 2009. Hauptschüler aus Butendorf ziehen eine beeindruckende Linie aus der Vergangenheit in die Gegenwart. Am 6. Mai zeigen die Schüler/innen in der Stadthalle ihr Stück zum Bergarbeiterstreik im Jahr 1889. Die Vorführung ist eingebettet in ein umfangreiches Programm zum Thema.

Die Gewerkschaft IGBCE (Ortsgruppe Mitte) und der REVAG-Geschichtskreis laden zu der Veranstaltung ein (Beginn 18 Uhr; Einlass 17.30 Uhr), um an jenes denkwürdige Jahr 1889 und die Gründung des „Alten Verbandes” zu erinnern.

Bevor die jungen Leute aus Butendorf auf der Stadthallenbühne ihr Stück zeigen gibt es Grußworte und Ansprachen, wobei Bürgermeister Ulrich Roland, IGBCE-Landesbezirksleiter Kurt Hay und RAG-Gesamtbetriebsratsvorsitzender Ludwig Ladzinksi zu den Rednern zählen. Der Historiker Dr. Jörg Rumpf gibt zudem fachkundig eine Einführung in das historische Thema.

Weiterhin ist eine Lesung mit Emine Sivrikaya zu hören, die Bergarbeiterband „BG 174” spielt auf, der Jugendchor „Pro Prosper” zeigt ebenfalls sein Können.

Beachtlich ist, was die Hauptschüler zusammen mit den REVAG-Aktiven bei ihren historischen Recherchen herausgefunden haben. Die Ereignisse des Jahres 1889, die soziale Not der Bergleute, die teils menschenverachtende Reaktion der Herrschenden – all das findet sich in ihren Ausführungen und Texten. Eine kleine Kostprobe dazu:

„,Wir müssen mit der Leitung sprechen, wir haben ein Lebensrecht und hungrige Kinder', brüllte Stanislaus Fitzkowski aus Polen. Die Masse von Bergleuten bewegte sich in Richtung Verwaltung. Voller Zorn stellten sie nun fest, dass alles verbarrikadiert war. Nun kam Bewegung von außen. . ."

Der Ruf nach gerechter Bezahlung, Wohnungen, Brot und Sicherheit wurde aus vollen Kehlen in unterschiedlichen Akzenten gebrüllt. . .

Das liest sich wie die Reportage eines Vor-Ort-Reporters; und diese Spannung wollen die Schüler auch in ihre Aufführung am 6. Mai übertragen, die in zwei Teilen über die Bühne geht.

Zu den weiteren Programm-Aktivitäten zählt die Preisvergabe im Malwettbewerb, die von den Ehrengästen vorgenommen wird.

"Die Explosion der Gewehrsalven war für die Streikenden verheerend. . . Ein Hagel von tauben Gestein prasselte auf die Soldaten herab. Diese nahmen nun die Pferdejungen auf der Halde unter Beschuss. Pferdejunge Willi Binkel wurde in die Brust getroffen. . ."