Gladbeck.

Die Arbeitslosigkeit in Gladbeck hat im Februar einen deutlichen Sprung nach oben gemacht: Amtlich wurden gegenüber Januar 398 Arbeitslose mehr gezählt. Die Quote stieg von 12,4 auf satte 13,5 %.

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Arbeitslosengeld I) kam es kaum zu einer Veränderung (nur + 5). Der Anstieg wurde vorwiegend im Bereich der Hartz-IV-Empfänger (Arbeitslosengeld II) verzeichnet (+ 393). Und das hat einen ganz entscheidenden, weniger arbeitsmarktpolitischen Hintergrund, so Luidger Wolterhoff, Leiter der Arbeitsagentur Gelsenkirchen, zu der der Arbeitsmarktbereich Gladbeck zählt.

Durch die Umstellung des Jobcenters „Vestische Arbeit“ in die kommunale Trägerschaft ist es zu Statistikproblemen gekommen, insbesondere gab es Doppelzählungen, weil zwei verschiedene Systeme parallel zur Erfassung genutzt wurden, so Wolterhoff.

Gleichwohl sei der Februar aber auch ein Monat, in dem es saisontypisch zu mehr Arbeitslosen komme. Dies sei diesmal offenbar oft bei Langzeitarbeitslosen der Fall gewesen, die zu kurz in einer neuen Beschäftigung waren, um Arbeitslosengeld I beziehen zu können. Sie rutschten sofort wieder in Hartz IV.

Gladbeck stecke in keiner krisenhaften Situation. Die Unternehmen seien gut unterwegs, meldeten reichlich offene Stellen. Außerdem sei die Beschäftigtenzahl (in Gladbeck zuletzt: 15 500) auf sehr hohem Niveau. Es sei viel Bewegung im Markt, was sich in den nächsten Monaten deutlich auf die Arbeitslosenzahl auswirke, die dann auch vom Statistikfehler bereinigt sein wird. Die Aussichten seien gut.

Wolterhoff stellte Dr. Michael Meznar als neuen Leiter der Agentur-Geschäftsstelle Gladbeck vor. Meznar (40), gebürtiger Marler und promovierter Historiker, ist seit fünf Jahren bei der Agentur tätig, zunächst in der Hauptagentur Recklinghausen, zuletzt in der Geschäftsstelle Datteln.