Gladbeck.
Die Dürerstraße, die im leichten Bogen rund 500 Meter lang zwischen Antoniusstraße und Horster Straße verläuft, ist das Herzstück der ehemaligen Zechensiedlung Brauck A.
Sie wurde mit dem Bau der Siedlung kurz vor Beginn des ersten Weltkriegs angelegt. Zunächst war es bei dem Bau der Siedlung, den die Direktion der Zeche Mathias Stinnes bei dem Gemeinde Gladbeck beantragt hatte, um eine Neuansiedlung von 350 Menschen gegangen, für die 33 Wohnhäuser mit je zwei Wohnungen vorgesehen waren. Für die Kanalisation und die Wasserleitung samt Hydranten für Feuerlöschzwecke musste das Bergwerk sorgen, außerdem schloss die Gemeinde Verträge über das Anlegen der Straßen, ihre Unterhaltung und Beleuchtung, heißt es im Lesebuch „Damals in Brauck“.
Erstmals katasteramtlich nachweisbar ist die Straße 1923, damals hieß sie aber Hohenzollernstraße. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste die Siedlungsstraße nach der Alliierten Kontrollratsdirektive Nr. 30 umbenannt werden. Die Direktive ordnete an, dass alle preußisch-militaristischen und nazistischen Namen – und darunter fiel auch der Name des preußischen Königshauses Hohenzollern – „ausgemerzt“ werden mussten.
Seit dem 22. September 1947 heißt die Braucker Siedlungsstraße Dürerstraße nach dem Maler Albrecht Dürer, der von 1471 bis 1529 in Nürnberg lebte und wirkte. Er war ein deutscher Maler, Grafiker, Mathematiker und Kunsttheoretiker von europäischem Rang.
Der Name Dürer leitet sich aus dem ungarischen Ortsnamen Ajtósi (Tür) ab, aus dem ein Dürers Vater stammte. Zunächst nannte sich die Familie in Deutschland „Thürer” (Türmacher), später Türer und schließlich Dürer. Zahlreiche Werke schmücken die namhaftesten Museen europaweit. Sämtliche Straßen in der Zechensiedlung erhielten „Malernamen“. Albrecht Dürer, der 57 Jahre alt wurde, zählt zu den produktivsten Künstlern seiner Zeit. Er war Wegbereiter für neue Techniken, wie Holzschnitte, Kupferstiche und Radierungen. Auch durch zahlreiche sakrale Gemälde zeichnete er sich aus. Berühmt sind auch seine Selbstbildnisse.
Die Straße in Brauck wurde erst in den 60er Jahren befestigt und ausgebaut. Charakteristisch sind die hohen Platanen, die den Straßenrand säumen. In den 90er Jahren begann die Privatisierung der Siedlungshäuser.