Gladbeck.. Schon wieder hat ein Brandstifter in Gladbeck zugeschlagen: Die Polizei bestätigte, dass das Feuer im City Center gelegt wurde. Weil der Täter nach dem gleichen Muster vorging, wie bei den jüngsten Bränden von Stadtbücherei und Bauordnungsamt, hat die Polizei eine Sondergruppe gebildet.

Schon wieder hat ein Brandstifter zugeschlagen, dieses Mal im City Center. Verletzt wurde niemand, den Sachschaden schätzt die Polizei auf 50.000 Euro. Bis auf das Textilgeschäft Zeemann, in dem das Feuer gelegt worden war, konnten aber alle Geschäfte gestern wieder öffnen.

Am Dienstag kurz nach 22 Uhr löste die Brandmeldeanlage aus dem City Center Alarm bei der Feuerwehr aus. Obwohl die hauptamtlichen Kräfte vor Ort zunächst nur Brandgeruch feststellen konnten, alarmierte Einsatzleiter Thorsten Koryttko alle verfügbaren Kräfte, zum einen, weil der Brandherd im weitläufigen Geschäftszentrum nicht auf Anhieb zu lokalisieren war, zum anderen, um für mögliche Paralleleinsätze anderswo im Stadtgebiet gerüstet zu sein. 57 Wehrmänner mit zehn Fahrzeugen waren im Einsatz.

„Zum Glück ist alles glimpflich ausgegangen“

Brandermittler nehmen den Tatort am Mittwochmorgen in Augenschein. Foto: Heinrich Jung
Brandermittler nehmen den Tatort am Mittwochmorgen in Augenschein. Foto: Heinrich Jung © WAZFotoPool | WAZFotoPool

Für Ramona Preuß fing da die Arbeit erst an. Ihr Friseursalon liegt direkt gegenüber von Zeemann, auch da hatte das Wasser erheblichen Schaden angerichtet. Bis 3 Uhr war sie damit beschäftigt, alles zu trocknen, um morgens wieder ihre Kunden bedienen zu können. „Vor acht Wochen habe ich mein Geschäft eröffnet“, erzählte sie gestern genervt, „und das ist jetzt der dritte Schaden.“ Beim ersten Mal sei Wasser wegen eines Defekts in der Heizungsanlage durch die Decke gelaufen, beim zweiten Mal sei es bei einer Grundreinigung des Centers ins Geschäftslokal gedrungen. Den Laminatboden wird sie wohl jetzt austauschen müssen.

Nebenan betreibt Barbara Schreiber ein Gardinengeschäft. Auch sie hat die halbe Nacht dort verbracht, um die gröbsten Schäden zu beseitigen. Gardinenballen und Musterkoffer zeigen deutliche Wasserspuren, außerdem hat sich Brandgeruch in den Stoffen festgesetzt. „Davon kann ich doch jetzt nichts mehr verkaufen.“

Als City-Center-Leiterin Bettina Plassmann spät abends eintraf, konnte sie sich nicht vorstellen, dass am nächsten Tag alles wieder seinen gewohnten Gang gehen könnte. „Der Qualm und das Wasser – das sah schon katastrophal aus. Zum Glück ist alles glimpflich ausgegangen.“