Gladbeck. .
Viele Parteien und Organisationen veranstalten zurzeit Infoveranstaltungen zum möglichen Ausbau der A 52. Die Junge Union Gladbeck (JU) wollte mit ihrem Angebot am Samstag vormittag vor allem Jugendliche ansprechen. Doch kaum ein junger Gladbecker fand an dem Morgen den Weg in die CDU-Geschäftsstelle, so dass die Erläuterungen zum Ausbau von CDU-Vorstandsmitglied Andreas Willmes quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfanden. Ebenso wie die Einführung von Ratsherr und stellvertretendem Bürgermesiter Hans-Joachim Kalb in das Prozedere der Abstimmung beim Ratsbürgerentscheid.
JU-Vorsitzender Jan Sporkmann (19) zeigte sich denn auch enttäuscht von der geringen Resonanz. Seine Erklärung lautet allerdings: Er glaubt nicht, dass es ein pauschales Desinteresse der Gladbecker Jugendlichen an der Abstimmung zum Ausbauvorschlag gibt, es gebe unter den Gladbecker Jugendlichen jedoch viele, die nicht glauben, dass sie durch die Abstimmung etwas ändern könnten. Für sie sei die aktuelle Diskussion daher kein Thema.
Unter den JU-Mitgliedern stellt Sporkmann durchaus größeres Interesse fest, was sich im recht leeren Sitzungssaal am Samstagvormittag allerdings nicht so darstellte.
Sporkmann selbst befürwortet die zur Abstimmung stehende Tunnellösung und sieht vor allem die Aufhebung der Trennung der Stadt als großen Vorteil. Er fordert alle Jugendlichen auf, sich am Ratsbürgerentscheid zu beteiligen, denn besonders sie seien von einem möglichen Ausbau betroffen. „Die 60- bis 80-Jährigen betrifft ja maximal die Umbauzeit“, stellt er fest.
Deshalb hatten zumindest die anwesenden JU-Mitglieder durchaus Fragen an die Referenten. Sie wollten wissen, wie sich der Lärm an den Tunnelausgängen entwickeln würde und stellten fest, dass die Bezeichnung „Sportallee“ für die Straße am Stadion irreführend sei. Hans-Joachim Kalb kritisierte außerdem die Absenkung des Quorums bei Ratsbürgerentscheiden auf 15 Prozent. Seine Meinung: Damit könnten auch Minderheiten ihre Interessen durchsetzen.
Im Hinblick auf das mangelnde Interesse der jungen Gladbecker sehen die Jungpolitiker indes eine große Gefahr: „Desinteresse birgt ein großes Risiko. Viele wissen dann gar nicht, worüber sie abstimmen.“ Auf einer nächsten Sitzung wird der Stadtverband auch eine eigene Position zum Bürgerentscheid erarbeiten.