Gladbeck. .
Aus der Vogelperspektive betrachtet glänzt und glitzert es beeindruckend auf Gladbecker Dächern: Sonnenkollektoren finden sich auf 16 Schulgebäuden, flächendeckend auch auf dem Dach der neuen Hauptfeuerwache und des ZEB, und dazu speichern viele private Hausbesitzer die kostenlose Energie per Photovoltaik und speisen den so gewonnenen Strom ins allgemeine Netz - mit deutlicher Wirkung. Von einem großen Schub für die Sonnenenergie spricht der regionale Energie-Grundversorger Emscher Lippe Energie (ELE) mit Blick auf das Versorgungsgebiet. 21,5 Millionen KWh Strom, die aus Sonnenkraft gewonnen wurden, seien im Vorjahr ins Stromnetz für die drei Städte Gelsenkirchen, Bottrop und Gladbeck eingespeist worden, teilt ELE-Sprecher Peter Efing mit.
Gemessen an der Einspeisung ein Jahr zuvor mache das fast eine Verdoppelung aus, waren es doch 2010 erst gut elf Millionen KWh. „Eine Steigerung um 94 Prozent“, bilanziert Efing.
Damit können sich mittlerweile 6143 Zwei-Personen-Haushalte in dem Drei-Städte-Gebiet ein ganzes Jahr lang mit Strom versorgen, der nur aus Sonnenenergie stammt. Denn nach den Erfahrungen der ELE verbraucht ein Paar gut 3500 Kilowattstunden Strom im Jahr. Die theoretische Zahl der Sonnenstrom-Versorger hätte sich damit ebenfalls mehr als verdoppelt, ließen sich 2010 doch erst gut 3000 Zwei-Personen-Haushalte mit eingespeistem Strom aus Sonnenlicht versorgen.
„Wir sehen deutlich, dass der Anteil der erneuerbaren Energien immer größer wird“, sagte ELE-Mann Efing. Dennoch: Die erneuerbaren Energien insgesamt - also zum Beispiel auch Windenergie oder Biomasse - machen am ELE-Strommix 19,8 Prozent aus und liegen damit in etwa auf dem Niveau des Atomenergie-Anteils von 20,2 Prozent. Im merhin: Im Vergleich zur Stromerzeugung in Deutschland ist der Anteil regenerativer Energien im ELE-Land aber um 4,9 Prozent höher.