Gladbeck. .
Das kleine Fachgeschäft mit dem freundlich grinsenden Pappschwein vor der Tür und dem roten halbrunden Sonnenschutz über Tür und Schaufenster kennt jeder: Die Fleischerei Möllenberg existiert im Hause Hochstraße 42 schon seit 1967. Bald gibt es den vertrauten Anblick nicht mehr. Aus gesundheitlichen Gründen müssen Karlheinz und Elisabeth Möllenberg das Geschäft aufgeben. Morgen ist Schluss.
Dass ihr der Entschluss nicht leicht gefallen ist, kann Elisabeth Möllenberg nicht verbergen. Schließlich steht die 61-Jährige schon Jahrzehnte mit der weiß-roten Schürze hinter der Theke, kennt fast jeden Kunden und jede Kundin mit Namen. Die können die schlechte Neuigkeit kaum fassen. Der Einkauf bei Möllenberg – das ist für die meisten von ihnen immer auch ein Pläuschchen mit der Chefin.
1973 legte Karlheinz Möllenberg die Meisterprüfung im Fleischerhandwerk ab. 21 war er damals erst – der jüngste Meister innerhalb der Innung. Sieben Jahre später übernahm er den elterlichen Betrieb – das Ladenlokal und die angrenzende Metzgerei. Bis heute gibt es bei Möllenberg Wurst und Schinken fast ausschließlich aus eigener Herstellung, und Koteletts, Schnitzel, Nacken und Co. hat Karlheinz Möllenberg auch eigenhändig aus den Schweinehälften geschnitten.
Elisabeth Möllenberg hätte gern noch ein paar Jahre weiter gemacht oder den Betrieb wenigstens in andere Hände übergeben. Tochter Dorothée hat zwar früher oft im Geschäft geholfen, sich letztendlich aber für ein Studium entschieden. Auch einen Nachfolgert „von außen“ hat man nicht gefunden. Und deshalb ist am Samstag Schluss.