Gladbeck.

Die Stadt hat im vergangenen Jahr wieder mehr „Knöllchen“ verteilt und die entsprechenden Einnahmen gesteigert. Auch die Zahl der „Geblitzten“ ist gestiegen, bilanzierte auf WAZ-Anfrage Ordnungsamtsleiter Jürgen Hertling.

17 713 „gebührenpflichtige Verwarnungen“ – so heißen die Knöllchen fürs Falschparken richtigerweise – mussten die Gladbecker Politessen im vergangenen Jahr hinter den Scheibenwischer falsch abgestellter Autos klemmen – rund 14 % mehr als im Vorjahr. 2010 hatte es 15 529 Verwarnungen gegeben.

Grund für den Anstieg, so Ordnungsamtsleiter Jürgen Hertling, war weder, dass Gladbecks Autofahrer häufiger falsch parkten oder die Politessen emsiger waren. „Es war so, dass 2010 eine Politesse lange ausgefallen war und dies im vergangenen Jahr wieder kompensiert wurde.“ Allerdings gab es auch Sonderaktionen im Citybereich, so Hertling.

Aus den 17 713 Verwarnungen wurden durch Einsprüche oder Nichtbeachtung 3197 Bußgeldbescheide, die letztlich teurer ausfallen. Ein Jahr zuvor hatte es 2764 Bußgeldbescheide gegeben, also auch hier eine Steigerung.

Insgesamt kam die Stadt auf „Knöllchen“-Einnahmen von 240 000 € – rund 14 % mehr als im Jahr 2010. Hertling betont, „dass die Stadt mit den Knöllchen kein Geschäft macht“. Gerade einmal die Personal- und Sachkosten würden gedeckt. „Gewinne machen wir damit nicht.“ Der Wert liege bei der Verkehrssicherheit, zu der auch der ruhende Verkehr beitrage

Ähnliche Entwicklungen gab es im vergangenen Jahr auch bei den Verwarnungen wegen zu schnellen Fahrens im Stadtgebiet. 6977mal ertappten die Mitarbeiter des Ordnungsamtes mit Hilfe des neuen Radarwagens, den sie sich mit ihren Dorstener Kollegen teilen, Autofahrer, die zu schnell fuhren. Ein Jahr vorher waren es 6617 „Geblitzte“. Knapp 5 % mehr also im vergangenen Jahr. Aus den 6977 Verwarngeldbescheiden wurden 830 Bußgeldbescheide, ein Jahr vorher waren es 677. Die Einnahmen lagen bei rund 160 000 €, etwa 140 000 € waren es im Jahr 2010.

Ordnungsamtsleiter Jürgen Hertling machte im WAZ-Gespräch den Autofahrern in Gladbeck ein Kompliment: Bei all den Verwarnungen in 2011 - vor Jahren waren es deutlich mehr. 2007 zählte das Ordnungsamt 12 000 „Geblitzte“. Hertling: „Die Autofahrer fahren disziplinierter, und übrigens nicht mehr so schnell.“ Die sehr teuren Verwarnungen, auch mit Punkten in Flensburg, seien „sehr“ zurückgegangen.