Gladbeck. . NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) hielt am Freitagabend in der Stadthalle eine Rede, die mit Optimismus, Zuversicht und mit Lob für die Gewerkschaften nicht sparte.
„2011 war ein Jahr, das durch einen bemerkenswerten wirtschaftlichen Aufschwung gekennzeichnet war“, sagte Schneider vor mehreren hundert Gästen beim DGB-Neujahrsempfang für die Emscher-Lippe-Region. Dieses Wirtschaftswachstum habe zu vielen neuen Arbeitsplätzen geführt. Und es seien vor allem auch die Betriebsräte gewesen, die durch intelligente Lösungen in den Betrieben vor Ort an dieser erfreulichen Entwicklung konstruktiv mitgewirkt hätten.
Guntram Schneider ist bekanntlich ein Politiker, der in seinen Ausführungen durchaus ins Detail geht - und so war es auch gestern abend. Viele der besagten neuen Arbeitsplätze seien Leiharbeitsplätze oder auch befristete Jobs. Hier gelte es, gezielt gegenzusteuern. Der Minister: „Es kommt bei der Beschäftigung nicht nur auf die Quantität an, sonderm vor allem auch auf die Qualität.“ Und wo es nicht gelinge, angemessene Löhne auf dem Weg der freien Tarifvereinbarung durchzusetzen, müsse man den Weg des gesetzlichen Mindestlohns gehen. Die NRW-Landesregierung wolle und werde in diesem Sinn weiter handeln, unterstrich der Minister, von viel Beifall begleitet.
Stichwort: Optimismus. Was der Minister dazu auch sagte: „Wir sollten uns mit Blick aufs Jahr 2012 davor hüten, eine wirtschaftliche Krise im Land herbeizureden. Gerade Gewerkschaften sollten stets mit Optimismus ins neue Jahr gehen, denn nur so kann es gelingen, die Verhältnisse besser zu gestalten.“
Zuvor hatte bereits DGB-Regionsvorsitzender Josef Hülsdünker die Gäste in der Stadthalle begrüßt, darunter Stadtspitzen und Politiker aus der ganzen Region. Josef Hülsdünker unterstrich, dass es Stabilität und Wohlstand nur dort geben könne, wo es auch starke Gewerkschaften gebe. „Viele Herzen sind auf unserer Seite“, sagte Hülsdünker, der viele Themen von der Reform der Riester-Rente bis zum gesetzlichen Mindestlohn aus gewerkschaftlicher Sicht streifte.
Mit Blick auf die internationale Finanzkrise sagte der DGB-Chef: „Diese Krise ist das Ergebnis eines von Neoliberalen organisierten gesellschaftlichen Umbaus.“ Nun gelte es, gezielt wieder den Sozialstaat zu stärken.
Auch Gladbecks Bürgermeister Ulrich Roland hielt ein Grußwort, in dem er auch auf das Thema des A-52-Ausbaus und seine Bedeutung für Gladbeck und die ganze Region einging. Der Gladbecker Bürgermeister lobte: „Das Mitwirken der Gewerkschaften hier vor Ort ist außerordentlich konstruktiv.“ Auch bei den Verhandlungen mit Land und Bund zur A 52 hätten die Gewerkschaften große Solidarität gezeigt.