Gladbeck. .

Der Ladenschluss ist wieder in der Diskussion – und das stößt beim Einzelhandelsverband und seinem Gladbecker Vorsitzenden Georg Hahne nicht auf Begeisterung. „Was soll das ständige Hin und Her mit dem Ladenschluss, muss jede neue Landresregierung wieder alles ändern?“ fragt er und stelllt zugleich fest: „So, wie es jetzt läuft, ist es doch in Ordnung.“

„Jetzt“ sind die seit 2006 gelockerten Öffnungszeiten: Geschäfte dürfen bis 24 Uhr öffnen. Diese Zeiten hätten sich bewährt und etabliert und würden ja keineswegs im Übermaß genutzt, argumentiert Hahne. Jeder Einzelhändler könne damit nach eigenem Ermessen umgehen. Gerade für Gladbeck gelte beispielsweise, dass so das Zimtsternfest mit der Möglichkeit zum Einkaufen bis Mitternacht überhaupt erst möglich geworden ist. Hahne: „Das wieder abzuschaffen, würde richtig weh tun.“

Das vorweihnachtliche Shoppingfest ist eine einmalige Sache, ebenso wie individuelle Ladenaktionen nach Feierabend. Aber auch sonst sieht Hahne „Bedarf für generell längere Öffnungszeiten.“ Gladbecker Beispiele: Bei Edeka-Zurheide an der Bottroper Straße und REWE-Dick in Brauck schließen die Kassen abends um 21 Uhr, bei Kaufland in Stadtmitte sogar erst um 22 Uhr. Dass rot-grün im Land nun überlegt, auch für die Samstagsöffnungen die Uhren zurück zu drehen und die Verkaufszeiten wieder auf 18 Uhr zu beschränken „geht doch an der Lebenswirklichkeit der Kunden vorbei“, ist der Verbandschef überzeugt. Bürger und Händler seien mündig genug, selbst zu entscheiden.

Im übrigen regle der Markt das sowieso, da müsse die Politik nicht ‘reinreden, meint Hahne. Denn ob sich längere Öffnungszeiten rechneten, das rechne sich jeder Einzelhändler, der dann ja oft auch selbst hinter der Theke steht, schon aus – durchaus unter Berücksichtigung der tariflich vereinbarten Spätzuschläge für die Mitarbeiter. Diese Zuschläge werden auch gezahlt, wenn sonntags gearbeitet wird.