Gladbeck.
Die Ursprünge der B 224 reichen in die 20er Jahre zurück. Dort, wo heute Gladbecks am stärksten frequentierte Straße verläuft, lag zuvor landwirtschaftliche Fläche oder einfach Brachland. Mit der Errichtung der Volkserholungsstätte in Wittringen sollte sich das nachhaltig ändern.
Parallel zum Bau von Freibad und Vestischer Kampfbahn, 1928 eröffnet, wurde dorthin die Schützenstraße als Allee stadtauswärts verlängert. Bis dahin war sie lediglich eine Zuwegung zum Kotten Wissing, der – mindestens ab 1870 – etwa in Höhe der Harsewinkelstraße lag, die schon existierte. Im Süden querte die verlängerte, neue Schützenstraße die Bohmertstraße, die von Butendorf nach Ellinghorst führte, und ging automatisch in die Phönixstraße über, die bereits als Zechensiedlung für die Bergleute auf Moltke 3/4 entstanden war. Noch heute heißt die Parallelfahrbahn zur B 224 vor dem Freibad offiziell Schützenstraße.
Die erste bauliche Veränderung gab es Mitte bis Ende der 30er Jahre, als die Reichsautobahn gebaut wurde. Um sie an die Innenstadt anzuschließen, wurde eine neue Straße von der Autobahnabfahrt gebaut und auch bereits, so heißt es in den Annalen, eine neue, zweispurige Fahrbahn neben der bisherigen Schützenstraße errichtet. Richtung Süden war die „Verbandsstraße“ sogar als neue Verbindung Richtung Essen weitergebaut worden (bislang musste man über Brauck und Horst oder über Bottroper Straße und Bottrop nach Essen). Nach Norden schuf man über den weiteren, alten Verlauf der Schützenstraße eine weitere „Verbindung“ nach Buer: Vor dem Bahnhof West baute man - rechts abknickend - eine neue Straße („Vestische Straße“), die heutige Konrad-Adenauer-Allee (die nur auf einem kurzen Stück zwischen Lange- und Voßstraße als Krusestraße existierte). Bei Puls-Rosör stieß sie jenseits der Stadtgrenze auf die dortige Gladbecker Straße und bot Anbindung nach Buer.
Nach dem Krieg und mit zunehmenden Verkehr wollte man die eher innerstädtischen Straßen entlasten: Eine neue Trasse wurde ab heutiger Ecke Schützenstraße in Richtung Nordost als neue Verbandsstraße (bald Bundesstraße 224) geplant: In einem ersten Ausbauschritt realisierte man sie kreuzungsfrei und in Tieflage südlich an der Innenstadt vorbei über Brach- und Gartenland. Sie endete zunächst an der Erlenstraße, wobei der Verkehr provisorisch über Erlenstraße und Buersche Straße nach Buer geleitet wurde.
Erst 1965/66 wurde die B 224 ab Erlenstraße weitergebaut - durch Ackerland. Hier allerdings bereits vierspurig (später auch auf dem südwestlichen Teil). Erlenstraße und Schürenkampstraße wurden dadurch abgebunden. In der 70er Jahren wurde die B 224 auf buerschen Gebiet autobahnmäßig ausgebaut, erst vor wenigen Jahren erfolgte aber die Umbenennung in A 52 bis zur Stadtgrenze.
Die Trasse der B 224 ist etwa 4,5 Kilometer lang. Im Nordöstlichen Teil ist sie namenlos, im südlichen Teil ab Schützenstraße heißt sie Essener Straße. Seit den 80er Jahren, nach dem Ausbau in Buer, wird über einen autobahnmäßigen Ausbau mit Tunnel zur A 52 diskutiert.