Gladbeck. . Technische Innovation braucht motivierte Menschen, die vor Ort konkret anpacken und Verantwortung übernehmen: Schulhausmeister Frank Kauls ist so einer; oder auch Rainer Eilmes, Sanitär- und Heizungsbaumeister vom städtischen Amt für Immobilienwirtschaft.
Rainer Eilmes erläuterte am Donnerstag im Schulzentrum Brauck geradezu begeistert eine technische Neuausstattung der Extraklasse.
Dezentral und sparsam - das ist bekanntlich die große Leitlinie, wenn es um die künftige Wärme- und auch Stromversorgung geht. Und wo fängt diese Wende an? Im Lokalen: Das Schulzentrum Brauck zeigt das jetzt beispielhaft; es verfügt nun über ein eigenes Blockheizkraftwerk (BHKW) und eine weitere Fotovoltaikanlage.
50 Kilowatt - die Leuchtanzeige präsentierte die aktuelle Stromleistung des erdgasbetriebenen BHKW am Donnerstag unmissverständlich. Zugleich speist das BHKW (thermische Leistung: 81 Kilowatt) über entsprechende Pufferspeicher ergänzend Wärme in das umfangreiche Erdgas- bzw. Nahwärme-Heizsystem des Schulzentrums ein. „Bei Kosten von 106 000 Euro und jährlichen Einsparungen und Erträgen von über 20 000 Euro hat sich die Investition bereits nach wenigen Jahren amortisiert“, sagt Michael Chlapek, Leiter des Amtes für Immobilienwirtschaft.
Ein weiterer Baustein der energetischen Sanierung findet sich nun auf dem Dach der Erich-Kästner-Realschule, die bekanntlich mit der benachbarten Erich-Fried-Hauptschule das Schulzentrum Brauck bildet: Der von einer neuen Fotovoltaikanlage hier produzierte Strom wird von der Erich-Kästner-Realschule selbst verbraucht.
Bei der Finanzierung dieser Vier-Kilowatt-Anlage spielt ein finanzieller Effekt eine wesentliche Rolle, den man auch von der großen internationalen Bühne kennt - Stichwort: Klimazertifikate. Ja, so etwas Ähnliches gibt es auch im Lokalen: Seit 2008 schon werden die Klima-Folgen von lokalen städtischen Dienstfahrten in Euro und Cent umgerechnet und entsprechende Ausgleichszahlungen geleistet. „Bei jährlich 4000 Euro sind so bisher bereits 16 000 Euro zusammengekommen, mit denen wir die Fotovoltaikanlage auf dem Dach der Erich-Kästner-Realschule finanzieren konnten“, erläuterte Bürgermeister Ulrich Roland vor Ort in Brauck.
Auch interessant
Das Ensemble der energetischen Maßnahmen am Kortenkamp in Brauck wird zudem von der „SL Bürgerenergie Gladbeck“ vervollständigt, die seit diesem Jahr auf dem Dach der Erich-Fried-Hauptschule eine Fotovoltaikanlage betreibt; derzeit wird auch noch die Dreifachturnhalle des Schulzentrums in SL-Regie mit Solarmodulen ausgestattet. Auch diese Anlage wird noch 2011 fertiggestellt.
Innovation per Blockheizkraftwerk und Fotovoltaik - Marina Tadic, Fachlehrerin für Mathematik und Biologie an der Erich-Kästner-Realschule und federführende Lehrerin bei den technisch-naturwissenschaftlichen Projekten (MINT), nutzt mit ihren Kollegen die neue Ausstattung auch für den Unterricht: Per Anzeigetafel werden die Schüler über die aktuellen Produktionsergebnisse der Fotovoltaikanlage und deren momentane elektrische Leistung informiert. Auch die eingesparte CO2-Menge wird angezeigt - denn die große Energiewende beginnt im Lokalen. . .