Gladbeck. . Seit längerer Zeit schon genießt die Nordwestbahn (NWB) in Gladbeck ein durchaus positives Image. Doch dieses positive Bild erhielt in den letzten Wochen manche Kratzer - die permanenten Zugausfälle auf der RB-44-Route sorgen für viel Fahrgast-Frust.

Immer wieder ist pauschal von „betrieblichen Gründen“ für die Zugausfälle die Rede? Doch woran genau liegt es, dass auf der Regionalbahnstrecke 44 Dorsten-Gladbeck-Bottrop-Oberhausen wochenlang jeder zweite Zug ausfällt?

„Ja, ich kann wirklich jeden in Gladbeck verstehen, der derzeit auf die NWB sauer ist“, räumt NWB-Marketing-Leiter Timo Kerßenfischer auf Anfrage der WAZ ein. Und dann erläutert der NWB-Sprecher: Zu wenig einsatzbereite Zug-Garnituren und zu viele kurzfristig erkrankte Lokführer - das seien die beiden wichtigsten Gründe, die derzeit zu den massiven Problemen auf der RB-44-Strecke (aber auch auf anderen Routen) führen würden.

Noch immer hätten die NWB etwa mit den Folgen eines schweren Rangier-Unfalls zu kämpfen, zu dem es bereits 2010 auf dem Bahnhof in Geldern gekommen sei. Dort rammte ein Güterzug gleich mehrere der modernen NWB-Triebwagen-Garnituren, die dabei massiv beschädigt wurden. Noch immer, so Kerßenfischer zur WAZ, fehlten einige diese Züge für die Einsatzplanung der NWB; zudem habe es Herbstzeit-bedingt viele Unfallschäden auf den Strecken gegeben; außerdem seien viele Lokführer derzeit erkrankt.

Auch dem NWB-Sprecher ist klar, dass man sich als Dienstleister gegenüber dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr zu einem 1-Stunden-Takt auf der RB-44-Strecke verpflichtet habe. Deshalb sei ja auch ein Bus-Ersatzdienst eingerichtet worden - doch nach Aussagen vieler Fahrgäste kommt es auch bei diesem Ersatzservice zu erheblichen Problemen bis hin zu Komplett-Ausfällen.

Wann ist mit einer Besserung zu rechnen? Timo Kerßenfischer verwies im Gespräch mit der WAZ darauf, dass nach seinen Informationen bereits am gestrigen Freitag auf der RB-44-Route alles normal, also im Stundentakt, lief. Ob das so bleibt?