Musik öffnet den Weg zur Persönlichkeitsbildung. Beispielhaft zeigt das der „Klaviergarten“, der bereits in 16 evangelischen Kindergärten der Region blüht. Auch in Gladbeck.

Der „KlavierGarten“ wächst und gedeiht. Das Förderprojekt für Kindergarten-Kinder bringt Mädchen und Jungen im Kiga-Alltag auf spielerische Weise mit Musik in Kontakt.

Evangelischer Kindergarten „Löwenzahn“ an der Breukerstraße tief im Gladbecker Süden: Musiklehrerin Olga Kilina hält den Mädchen Emma und Zümra bunte kleine Figuren mit zwei Äuglein entgegen. „Das ist ein ,la’“, sagt sie. Und kurz darauf ertönen schon die ersten Klänge vom Klavier.

Auch Emma und Zümra drücken die Tasten, und sie tanzen kurz darauf zu einer kleinen Klavier-Melodie von Olga Kilina durch den Raum. . .

In Kleingruppen von 4 bis 7 Kindern nehmen Mädchen und Jungen ab 18 Monate am „KlavierGarten“ teil. Zwei Mal wöchentlich versammeln sie sich an dem Instrument und werden von einer Musiklehrerin der Folkwang-Universität an die Klaviermusik und ihre Spielarten herangeführt.

Der evangelische Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten, das Klavier-Festival-Ruhr und die Folkwang-Universität arbeiten bei dem Projekt eng zusammen. Der „Klaviergarten“ blüht bereits auch in 15 weiteren Einrichtungen des Kirchenkreises.

Es gibt auch einen Sozialfonds, um allen Kindern, unabhängig von der sozialen und kulturellen Herkunft, die kostenpflichtige Teilnahme zu ermöglichen. So nehmen zum Beispiel zwei Drittel der „KlavierGarten“-Kinder in der Kita „Löwenzahn“ Leistungen nach dem Bildungs- und Teilhabepaket in Anspruch. Das Projekt, so die Initiatoren, eigne sich zudem in hervorragender Weise auch zur gemeinsamen Förderung von Kindern mit und ohne Behinderung.

Ja, man merkt Emma und Zümra die Begeisterung förmlich an. Man sieht, wie sie ihren Blick aufs Klavier heften und den Tönen des Instruments nachspüren. Und Olga Kilina spendet den Kindern in jeder Sekunde ihre volle Aufmerksamkeit. Die am Projekt beteiligten Musiklehrerinnen stehen jeweils in engem Kontakt mit den Erzieherinnen in den Kitas, sie tauschen sich fortlaufend aus. Das Förderprojekt läuft für das einzelne Kind über einen Zeitraum von zwei Jahren.

Fabeln, Märchen, populäre Motive - die Musiklehrerinnen nutzen viele Dinge aus dem Alltag der Kinder, um eine Verbindung zu Klavier und Musik zu knüpfen. 2006 machte der „KlavierGarten“ die ersten Schritte im Ruhrgebiet, seit 2009 ist zum Beispiel die Kita „Löwenzahn“ dabei.

Um besonders Kinder von Hartz-IV-Familien zu fördern, bittet die Stiftung des Klavier-Festivals Ruhr um Spenden, die unter dem Stichwort „KlavierGarten“ auf das Konto 2001 062 010 bei der KD Bank eingezahlt werden können (BLZ 350 601 90).

Zu den federführenden Initiatoren des „KlavierGartens“ zählen neben Prof. Franz Xaver Ohnesorg auch Ex-Superintendent Detlef Mucks-Büker. Partner des Projekts sind auch die kreiskirchliche Stiftung „stellwerk“ und die namhafte Klavierfirma Bechstein.