Gladbeck.

Das Metropol-Rad Ruhr soll künftig auch durch Gladbeck fahren. Stadtbaurat Carsten Tum unterstützt Pläne, bei einem Ausbau des „innovativen Radverleihsystems“ auch Gladbeck in die Struktur mit einzubeziehen.

In einem Brief an den Regionalverband Ruhr (RVR), der das Rad-System im Ruhrgebiet initiiert hat, meldete Tum den Wunsch aus Gladbeck bereits an. „Bei der nächsten Runde sind wir wohl dabei“, fasste der Baurat im Gespräch mit der WAZ die RVR-Antwort zusammen.

Bislang fahren die markant-orangenen Räder eher um Gladbeck herum, bestenfalls mal hindurch. „Wir sind so etwas wie eine Enklave“, kritisiert Tum einen „unakzeptablen Zustand“. Denn ringsum Gladbeck - in Gelsenkirchen, in Essen und in Bottrop - gehört das System wie in sieben weiteren Revier-Großstädten bereits seit eineinhalb Jahren zum vertrauten Stadtbild. Tum: „Das muss sich in Gladbeck ändern, denn es ist auch für Nutzer nicht nachvollziehbar, dass sie hier quasi ins Leere stoßen.“

Gladbeck sei „sehr gut geeignet“ für das Metropol-Rad, vor allem auch, weil es der Stadt als seit Jahren „fahrradfreundliche Stadt“ gut zu Gesicht stehen würde. Als Standorte für Metropol-Rad-Stationen käme eine ganze Reihe von Stellen im Stadtgebiet in Frage, so Tum. Natürlich der Bahnhof, auch der in Zweckel, Wittringen, der Busbahnhof oder auch der Rathausplatz. Der RVR habe mitgeteilt, dass nach einer Überprüfung des Systems, ein vom Bundesverkehrsministerium gefördertes Modellprojekt, im kommenden Jahr über eine zweite Ausbaustufe des Systems entschieden werde, wenn ja, sei Gladbeck dabei.

Und so funktioniert Metropol-Rad Ruhr: An den übers Stadtgebiet verteilten Stationen kann man sich gegen Gebühr (pro laufende Stunde 1 €, ab der 5. Stunde 8 € für den ganzen Tag) ein Rad ausleihen und an jeder anderen Station, auch in den Nachbarstädten, wieder abstellen. Die Räder stehen rund um die Uhr bereit.

Zwingend ist zuvor eine Registrierung. An den Stationen erhält man nach telefonischer Nennung des Kennzeichens, das jedes Rad trägt, per SMS einen Code, mit dem man das Rad aus dem Schloss lösen kann. Die Bezahlung erfolgt durch Abbuchung. VRR-Abo-kunden fahren jeden Tag bis zu einer halben Stunde kostenlos (gültig für nur eine Fahrt am Tag).

Tum: „Ein unkompliziertes Verleihsystem, das wir in Gladbeck nutzen sollten.“

Metropol-Rad Ruhr gilt als das größte Fahrradverleihsystem Deutschlands. Es wurde im Juni 2010 gestartet. Bis 2012, so heißt es, werden in den zehn bisherigen Städten 3000 Mieträder verleihbar sein. Metropolräder sind in Bottrop, Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hamm, Herne, Mülheim an der Ruhr und in Oberhausen zu finden.