Gladbeck. .
Wer kennt das nicht? „Dank“ eines plötzlich sehr dringenden Bedürfnisses kann ein gemütlicher Innenstadtbummel schon mal zur hektischen Suche nach dem nächsten stillen Örtchen werden. Aber wohin in der Gladbecker Innenstadt, wenn es mal dringend ist?
In Rathaus-Nähe müssen Stadtbummler nicht lange einhalten, denn die öffentlichen Toiletten an der Friedrich-Ebert-Straße versprechen Erleichterung - und das in sauberer Umgebung. Für Reinlichkeit sorgt hier einmal pro Stunde Tanja Neustern, die sich auch pflichtbewusst darum kümmert, dass immer Toilettenpapier und Papierhandtücher vorhanden sind.
Lob für Rathaus-WCs
Dass hier ganze Arbeit geleistet wird, findet auch Taxifahrerin Monika Wielk. Ihr Urteil zum stillen Örtchen am Rathaus: „Immer sauber, ganz toll.“ Ein Behinderten-WC gibt es auch. Etwas besser kenntlich machen könnte man dieses stille Örtchen vielleicht, denn verstecken muss es sich auf keinen Fall.
Aber wie sieht es an den anderen Enden der Gladbecker Fußgängerzone aus? Weniger gut – wie nach einem Blick auf das automatische WC am Marktplatz schnell klar wird. Obwohl die grüne Lampe über der Toilettentür noch Funktionsfähigkeit vorheuchelt, belehrt das Schild „Wegen Vandalismusschaden vorübergehend geschlossen“ den Bedürftigen schnell eines Besseren. Das behindertengerechte WC wurde zur Zielscheibe für ein paar Missetäter, die es offenbar auf die Geldstücke hinter dem Münzschlitz abgesehen hatten. Wer also am Markt mal muss, ist gezwungen, den Toiletten gegenüber von Kaufland einen Besuch abzustatten.
Im renovierten City Center wurde hingegen an die dringlichen Bedürfnisse der Stadtbummler gedacht. Hier ist das stille Örtchen im ersten OG kaum zu verfehlen – es ist sogar mehrfach ausgeschildert. Sauber ist es hier auch, Handtrockner und Seife fehlen nicht. Die Benutzung des City-Center-WCs ist kostenlos, für den Eins-a-Service kann aber freiwillig ein kleiner Obulus entrichtet werden.
Am Oberhof gleich um die Ecke stehen weitere öffentliche WCs zur Verfügung, die jedoch mit den Rathaus-Toiletten nicht wirklich mithalten können: Obwohl Klopapier und Papierhandtücher vorhanden sind, machen Schmierereien und Uringeruch, der einem schon vor Betreten der Klos entgegenschlägt, den Toilettengang hier nicht zum Vergnügen.
Klogang im Café?
Was aber tun, wenn man nicht erst lange nach einem öffentlichen WC suchen will? Eben mal schnell ins Café huschen, denken sich da sicher viele. Aber wie stehen Gladbecker Gaststätten-Betreiber dazu? Gegen die Entrichtung einer kleinen Nutzungsgebühr haben viele Gastronomen nichts dagegen. Im GladBäcker Marktcafé legen viele Nicht-Kunden die Gebühr von 50 Cent sogar gern in das dafür vorgesehene rote Körbchen, weil sie dort immer saubere Toiletten vorfinden, teilt die Betreiberin mit. Im gegenüberliegenden Eiscafé Diana müssen Passanten vor der Toilettenbenutzung ebenfalls 50 Cent zahlen.
Während das Eiscafé Cortina den gleichen Betrag verlangt, hält es Silvia Morossi vom Eiscafé Dolomiti mit der Toilettenbenutzung für Passanten ein bisschen anders. Für sie ist klar: „Wer fragt, der kann auch gehen“ – ohne zu blechen. Dass sich einige aber still und heimlich in ihrem Café auf’s Örtchen schleichen, findet sie nicht o.k.