Eine feuerrot illuminierte Wasser-Fontäne stellt in dem Entwurf von Landschaftsarchitekt Stephan Müller den Vulkan-Ausbruch dar. Der Gladbecker wünscht sich eine spektakuläre Landmarke für seine Stadt.
Die Nacht senkt sich über Gladbeck. Plötzlich ein Leuchten am Himmel, eine rot illuminierte Wasser-Fontäne schießt auf, gut 80 Meter hoch ragt sie in die Nacht. Der Wind spielt mit dem roten Schein und bläht ihn zu einer unsteten Wolke auf, die Richtung B 224 treibt. So könnte sie aussehen, Gladbecks Landmarke auf der Mottbruchhalde. Irgendwann nach dem Jahr 2012, denn so lange wird auf der Halde noch geschüttet.
Die Idee zu diesem „Maar-Vulkan” auf der Mottbruchhalde stammt von Landschaftsarchitekt Stephan Müller. Seit gut zwei Jahren beschäftigt sich der Gladbecker mit der Ausgestaltung des Kraters auf der Mottbruchhalde. Den Vulkan-Gedanken aufgreifend, der von Anfang an für die Halde im Raum stand, hat er sich diese Inszenierung eines Vulkan-Ausbruchs erdacht. Derzeit gewinnt seine Idee besonders an Aktualität, da die DSK signalisiert hat, die Stadt Gladbeck müsse sich nun so langsam für eine Ausgestaltung des Kraters entscheiden. Davon hängt nämlich die weitere Schüttung ab. Für seinen „Maar-Vulkan” hat Müller vor kurzem im Planungsausschuss auf jeden Fall schon viel Lob erhalten.
Es gibt aber auch noch einen Gegenvorschlag eines vom RVR beauftragten Essener Landschaftsarchitekten. Der geht, ganz anders als Stephan Müller, in die Tiefe des Kraters, will dort ein Plateau errichten, auf dem zum Beispiel Konzerte oder Theaterinszenierungen stattfinden können.
Stephan Müller hingegen denkt an „Höheres”, ihm schwebt eine weit sichtbare Landmarke für seine Stadt vor. So wie Bottrop das Tetraeder hat, so soll künftig der Mottbruch-Vulkan auch Ortsfremde sofort an Gladbeck denken lassen. „Endlich weg von diesem Geiseldrama-Image”, sagt Stephan Müller entschlossen.
Dafür will er einen Teil des Kraters auf der Halde in einen künstlichen See verwandeln. Zwei bis drei Meter tief, in der Mitte soll eine große Pumpe installiert werden, mit deren Hilfe die Wasser-Fontäne dann in den Himmel steigen kann. Einmal im Monat vielleicht, oder aber zu besonderen Ereignisse, auf keinen Fall aber öfter, soll das Schauspiel auf der Halde stattfinden. Damit, so Müller, die Inszenierung wirklich stets zum spektakulären Event wird.
Damit die Landmarke auch schon gut aus der Ferne sichtbar ist, denkt der Landschaftsarchitekt an eine 80 bis 100 Meter hohe Fontäne. Rot illuminiert, wie gesagt, um den Feuerschein zu symbolisieren.
Doch auch, wenn der Vulkan nicht spuckt, soll der Spaziergang auf die Mottbruchhalde sich lohnen. Den Krater stellt Stephan Müller sich nämlich mit einer ständigen Beleuchtung vor. Riesige Beete mit rot blühenden Rosen sollen sich, Lava-Strömen gleich, den Hang hinunter winden. Der Vulkan-Gedanke ist so allgegenwärtig. Er wird natürlich auch durch die für die Mottbruchhalde vorgesehen Vegetation aufgegriffen. Immer karger soll sie werden, je mehr man sich dem Krater nähert. Da stimmen die Pläne Müllers mit denen seines Essener Kollegens überein.
Nur der Landmarken-Gedanke, der ist bei Stephan Müller natürlich weitaus mehr ausgeprägt. Weit sichtbar soll sein Vulkan sein und so zum Wahrzeichen für die Stadt werden, zum Anziehungspunkt durchaus auch für Ruhrgebietstouristen. „Warum”, fragt sich Müller, „soll nicht auch die Stadt Gladbeck mit einer Landmarke glänzen können, wie andere Städte sie schon längst haben?”.
Noch liegt sein Maar-Vulkan nur in Skizzen und als Computeranimation vor. Technisch muss das Projekt noch ausgearbeitet werden. Aber es ist machbar, davon ist der Landschaftsarchitekt überzeugt. „Und warum soll sich nicht Gladbeck auch einmal etwas gönnen?”.