Gladbeck. .

Die Grünen greifen in einer aktuellen Anfrage an den Bürgermeister das Thema „Homophobie“ auf, also die Angst vor Homosexualität und die Nicht-Respektierung homosexueller Menschen im lokalen Umfeld.

Von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) bis zu Außenminister Guido Westerwelle (FDP) - es gibt längst zahlreiche Prominente auch aus den Reihen der Spitzenpolitik, die sich offensiv zu ihrer Homosexualität bekennen.

Gleichwohl sehen die Gladbecker Grünen Klärungs- und konkreten Handlungsbedarf gerade im lokalen Umfeld und führen dabei gleich zu Beginn ihrer Anfrage ein Beispiel auf, das viele Menschen bestätigen können, die an einem ganz normalen Tag zu Pausenzeiten mal über einen Gladbecker Schulhof gehen: „Noch immer gehört ,schwul’ dort zu den meist gebrauchten Schimpfwörtern und noch immer ist ein Coming Out für Jugendliche mit besonderen Belastungen verbunden“, so Grünen-Fraktionschef Mario Herrmann in der Anfrage.

Eine hohe Selbstmordrate und eine gesteigerte Anfälligkeit für psychische Erkrankungen seien bei den Betroffenen oftmals die Folgen.

Die Grünen verweisen in ihrer aktuellen Anfrage auf das Projekt „SchLAu - SchwulLesbische Aufklärung in Nordrhein-Westfalen“, das mit seinem Programm „Schule ohne Homophobie - Schule der Vielfalt“ mittlerweile in vielen Städten des Landes Präsenz zeige. Die Grünen fragen, ob der Verwaltung diese Projekt-Initiative bekannt ist und ob in der Gladbecker Jugendarbeit auf die entsprechenden Publikationen von „SchLAu NRW“ zurückgegriffen wird.

Die Grünen wollen auch wissen, ob Homophobie ein Thema in Schulkonferenzen und Arbeitsgemeinschaften der Jugendarbeit ist, ob entsprechende Unterrichtsmodule Verwendung finden und wie mit konkreten lokalen Fällen dazu etwa an den Schulen umgegangen wird.

In gewisser Weise setzt diese etwas überraschende, lokale Grünen-Anfrage die bereits facettenreiche Diskussionen zu diesem Thema fort; zuletzt ging es bundesweit ja auch immer wieder um den Profi-Sport und dabei vor allem auch um die Fußballbundesliga, in der das Thema Homsexualität unter Spielern und Trainern oftmals als Tabu gilt.

Auf Anfrage der WAZ erläuterte Mario Herrmann am Freitag, dass die Anregung zu der aktuellen Anfrage aus der Mitte der Fraktion gekommen sei. Es gehe im Kern um die Homophobie im lokalen Alltag - und um die konkreten Möglichkeiten, solchen Phänomenen vor allem unter Jugendlichen künftig besser zu begegnen.