Gladbeck. .
Zu Hause wird überwiegend arabisch, türkisch, albanisch oder eine andere Sprache gesprochen. Wenn Steppkes in den Kindergarten kommen, sollen sie sich deutsch verständigen können. Heute weiß man: Dazu ist es wichtig, auch die Muttersprache gut zu beherrschen. Sprachkompetenz und die allgemeine Entwicklung von Kindern zu fördern, ist das Ziel des Programms „Griffbereit“, das in den Kindergärten St. Michael und St. Marien angeboten wird.
Aus den Niederlanden
Einmal in der Woche treffen sich dort Mütter mit ihren bis zu dreijährigen Kindern, um gemeinsam zu singen, zu malen, zu basteln, zu spielen. Die Gruppen sind offen für alle. Auch deutsche Mütter machen mit bei dieser Vorbereitung ihrer Kleinen auf den Kindergarten. „Das vielschichtige Programm bietet den Eltern die Möglichkeit, ihr Kind zu beobachten, es intensiver wahrzunehmen und in unterschiedlichen Bereichen zu fördern“, erläutert Serpil Kaleoglu von der RAA.
„Griffbereit“ stammt aus den Niederlanden („Bij de hand“). 1988 hat die RAA die 64 „Bausteine“ des Programms übersetzt und auf die Verhältnisse in Deutschland übertragen. Das Projekt, das es mittlerweile in Deutsch, Russisch, Türkisch, Arabisch, Vietnamesisch und Albanisch gibt, wird deutschlandweit in vielen Kindergärten angeboten. „Eine Kollegin aus Gelsenkirchen hat es uns in der Werkstatt Integration des Bündnisses für Familie vorgestellt, und wir waren so begeistert, dass wir in Gladbeck Kindergärten dafür geworben haben“, blickt Sabine Leipski von der RAA zurück.
Minimale Kosten
Bei Iris Rottmann (St. Michael) und Michael Wichert (St. Marien) stieß sie gleich auf offene Ohren. Mit Mitteln aus dem Bündnis für Familie – Erziehung, Bildung, Zukunft werden in beiden Einrichtungen je zwei Honorarkräfte für das Projekt finanziert.
Die Mütter lernen bei den wöchentlichen Treffen Spiel- und Förderideen kennen, die sie auch zu Hause mit minimalem Kostenaufwand umsetzen können. Damit ihren Kindern in wenigen Jahren der Einstieg in den Kindergarten leichter fällt.