Gladbeck. .

Der 26. April 1986 bedeutete einen tiefen Einschnitt für die ganze Welt: Tschernobyl. Diese elf Buchstaben veränderten plötzlich alles. . .

Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl liegt 25 Jahre zurück, und erst im März dieses Jahres gab es ein ganz ähnliches Ereignis: Fukushima.

Auch in Japan gibt es jetzt Sperrzonen, gibt es Menschen, die nicht mehr in ihre strahlenbelasteten Heimatregionen zurückkehren können. Doch was ist aus der Region um Tschernobyl geworden, was aus den Menschen dort?

Ein Vierteljahrhundert danach gibt die Ausstellung „25 Jahre nach Tschernobyl“ wichtige Antworten darauf; zudem gibt es mit Igor Juwewitsch Pismenskij einen Zeitzeugen, der diese besondere Präsentation begleitet - „25 Jahre nach Tschernobyl“ ist ab nächstem Sonntag (9. Oktober, 11.30 Uhr) im Dietrich-Bonhoeffer-haus an der Postallee zu sehen. Dann ist die Eröffnung nach dem 10-Uhr-Gottesdienst in der Christuskirche.

Pfarrerin Reile Hildebrandt-Junge-Wentrup und dem beteiligten Initiatorenkreis liegt das Tschernobyl-Thema besonders am Herzen. Das merkt man in jeder Sekunde des Gesprächs mit ihnen. Und das menschliche Drama, das der GAU von Tschernobyl entfachte, wird wohl auch in den Begegnungen mit Igor Jurewitsch Pismenskij jederzeit spürbar werden - er zählt zu den so genannten Liquidatoren, die zur Bekämpfung des Unglücks in die Strahlenhölle geschickt wurden - ein Pilot (Jahrgang 1961), der am Morgen nach dem Unglück direkt über den zerstörten Reaktor flog: „Beim Anflug bot sich ein furchtbares Bild. Innen waren die Brennstoffe der Atomexplosion zu sehen.“

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Von DerWesten

Während der Ausstellungs-Öffnungszeiten steht der Mann aus der einstigen UdSSR für persönliche Gespräche zur Verfügung. Zudem können Interessenten am Abend des 11. Oktobers um 19 Uhr an einem Zeitzeugengespräch mit ihm teilnehmen (Bonhoeffer-Haus).

Am 17. Oktober um 19 Uhr hält zudem Dr. Dörte Siedentopf einen Vortrag zu „Gesundheitliche Folgen der Tschernobyl-Katastrophe“. Bis zu diesem Tag (17. Oktober) ist die Ausstellung auch zu sehen; jeweils montags bis samstags von 9 bis 17.30 Uhr und am Sonntag von 11 bis 13 Uhr. Ein Gespräch mit einem Tschernobyl-Zeugen - das dürfte auch für Gladbecker Schulklassen von ganz besonderem Interesse sein.

Wer sich aus dem schulischen Umfeld anmelden möchte, kann sich unter Tel. 22277 melden (im Pfarrhaus, jeweils 9 bis 12 Uhr). Das Gemeindecafé ist unter Tel. 25740 zu erreichen (von 9 bis 12 Uhr).