Gladbeck. .

„Wir sind ein Teil der Natur.“ Auf diesen kurzen Nenner bringt Young-Soon Moon die Philosophie, auf der die klassische chinesische Medizin basiert. Seit 17 Jahren behandelt sie nach diesen Grundsätzen Patienten in ihrer Praxis an der Wielandstraße – und zahlreiche Einträge in ihrem Gästebuch zeigen: mit Erfolg.

Young-Soon Moon kam als junge Frau aus Südkorea nach Deutschland und ließ sich in Bonn zur Krankenschwester ausbilden. Schulmedizin also zuerst, obwohl ihr Interesse immer schon der klassischen chinesischen Medizin galt. „Mit dieser Ausbildung habe ich gewartet, bis meine Kinder erwachsen waren“, erzählt sie. Dann drückte sie noch mal vier Jahre die Schulbank, in Duisburg, Bochum und in Seoul, bevor sie sich als Heilpraktikerin selbstständig machte.

„Im Unterschied zur Schulmedizin behandele ich nicht ein erkranktes Organ, sondern alle Organe. Ziel ist immer, Energie zu wecken und zu stärken, um die eigene Heilungskraft zu entwickeln.“

Bevor Young-Soon Moon die Akupunkturnadeln setzt, führt sie ein ausführliches Gespräch mit ihren Patienten, um sich ein Bild zu machen von Beschwerden und Krankheitsbild. Und sie fühlt die Pulse. Zwölf sind es, je drei oberflächliche und drei Tiefenpulse an jedem Handgelenk. Daran erkennt sie den energetischem Zustand des Patienten und weiß, welche der 365 Akupunkturpunkte sie stimulieren muss.

Zwölf Monate hat das Jahr – zwölf Pulse und Organe der Mensch, 365 Tage – 365 Akupunkturpunkte. Die klassische chinesische Medizin orientiert sich, wie gesagt, an der Natur. Dazu gehören auch die Gesetze des Yin und Yang, der Gegensätze, die ins Gleichgewicht gebracht werden müssen. Young-Soon Moon erklärt das so: „Himmel und Erde, Sonne und Mond, Gut und Böse, auch Gesundheit und Krankheit sind Gegensätze. Befinden sie sich im Einklang, bilden sie eine Einheit. So wie Ehefrau und Ehemann.“

Neben der Akupunktur arbeitet die Heilpraktikerin mit Eigenblut-Therapie und homöopathischen Medikamenten. „Das beschleunigt die Fähigkeit zur Selbstheilung“, weiß sie. Viele ihrer Patienten möchten schnelle erste Erfolg e sehen, weil sie häufig schon alle möglichen Therapien hinter sich haben.Rheuma, Migräne und andere Schmerzen sowie Nervenschwäche – das sind die häufigsten Beschwerden ihrer Patienten. „Prinzipiell kann ich alles behandeln, weil es eine energetische Behandlung ist.“ Chi will sie den Kranken geben – die Kraft zur Selbstheilung.

Ihr Wissen gibt Young-Soon Moon auch als Dozentin weiter. Ihre Praxis ist Institut für die Ausbildung in klassischer chinesischer Medizin. An der VHS hält sie einmal jährlich ein Akupressur-Seminar ab, und ihren Patienten bringt sie zur Gesunderhaltung Qi Gong näher, auch für sie selbst eine wichtige Kraftquelle.

Young-Soon Moon hat inzwischen das Rentenalter erreicht, aber aufhören will sie noch nicht. „Ich brauche den Kontakt zu Menschen. Sie geben mir so viel zurück.“