Gladbeck. .
Der BV Rentfort und Ewald Vitolins – irgendwie gehören sie zusammen. Der Spielbetrieb der Fußballabteilung mit ihren elf Jugend- und drei Seniorenmannschaften – ohne Vitolins kaum vorstellbar.
Und für den 62-Jährigen ist die schmucke Sportanlage an der Hegestraße fast so etwas wie ein zweites Zuhause.
Fußball war schon immer seine Leidenschaft. In jungen Jahren stand er beim STV Horst-Emscher, beim TuS Rosenhügel und beim SV Horst 08 im Tor. Sein Sohn trat in seine Fußstapfen, 1982 in der F-Jugend des BV Rentfort, und seither schlägt Ewald Vitonlins Herz für diesen Club. 1986 trat er dem Verein bei und übernahm auch gleich das Training der E- und der F-Jugend. Mit Erfolg: Die Kleinen wurden unter seiner Regie Vizekreismeister, Stadtmeister und Gruppensieger.
Oft war es schwierig, dieses Ehrenamt mit seinem Wechseldienst als Chemiefacharbeiter unter einen Hut zu bringen. „Mal musste jemand das Trainung für mich übernehmen, mal konnte ich bei einem wichtigen Spiel meiner Jungs nicht dabei sein.“ 1995 hängte er den ehrenamtlichen Trainerjob an den Nagel. „Seinem“ BV Rentfort aber hält er die Treue, auch wenn sein Sohn hier schon lange nicht mehr spielt.
Ewald Vitolins ist zuständig dafür, dass der Spielbetrieb reibungslos läuft. Für ihn mittlerweile eine so selbstverstädliche Aufgabe, dass er einem Laien kaum erklären kann, was er denn eigentlich so macht. Schiedsrichter müssen eingeladen werden für die Jugendspiele, früher per Postkarte, heute per E-Mail. Freundschaftsspiele müssen organisiert und terminiert werden. Für die Kleinsten gibt es keinen festen Spielplan. Da muss er schauen, dass für alle Manschaften am Samstag der Platz mal zur Verfügung steht. Und außerdem: „Irgendwer will immer irgendwas.“ Kein Wunder also, dass Ewald Vitolins täglich zwei bis drei Stunden beim BV Rentfort zu finden ist. Als Ruheständler hat er dazu jetzt die nötige Zeit, „und meine Frau hat sich auch noch nicht beschwert“.
Für ihn ist der BV Rentfort ein ganz besonderer Verein: „Unsere 1. und 2. Mannschaft spielen ja schon auf recht hohem Niveau – und ohne einen Pfennig Bezahlung. Das sieht in anderen Clubs ganz anders aus. Und trotzdem sind alle Spieler bei uns geblieben.“
Ewald Vitolins Herz hängt an diesem Verein. Nur zwei Mal pro Saison, wenn die Bezirksligisten BV Rentfort und Schwarz-Weiß Westfalia Langenbochum aufeinander treffen, hat er ein kleines Problem. Beim Gegner steht dann nämlich sein Sohn im Tor. Welchem Verein er dann die Daumen drückt? „Beiden!“