Das Leben im Zirkus ist kein Ponyhof: Rund 50 Artisten und um die 60 Tiere wollen versorgt sein, Tourneen müssen schon ein Jahr im Voraus stehen.

Es dauert eine Weile, den richtigen Ansprechpartner ausfindig zu machen. Zu viele Familienmitglieder und Artisten leben und arbeiten zurzeit auf dem Gelände an der Bottroper Straße, auf dem noch bis zum 7. August der Zirkus Trumpf seine Zelte aufgeschlagen hat. Schließlich stellt sich Andreas Trumpf als Juniorchef vor und lädt zum Gespräch in einen der Wohnwagen, mit denen die 50-köpfige Truppe in diesem Jahr ganz Deutschland bereist.

Neben den Zweibeinern tummeln sich noch 60 weitere Artisten auf dem Areal direkt neben einem Discounter-Parkplatz: Tauben, Kamele, Lamas, amerikanische Miniponys und edle Friesenpferde gehören ebenfalls zum Zirkus Trumpf.

Zirkus in der siebten Generation

Das Leben aus dem Koffer ist für Andreas Trumpf Routine. Er kennt es nicht anders: Seine Familie führt den Zirkus bereits in der siebten Generation. Im Alter von vier Jahren führte er seine erste Nummer auf – in der Luft. Auf dem Seil fühlt er sich bis heute wohl, eine der wenigen Konstanten in seinem Leben.

Als Kind wechselte er die Schule im Wochentakt, mittlerweile gibt es in NRW eine Schule speziell für Zirkuskinder. Dreimal in der Woche kommt eine Lehrkraft vorbei und kümmert sich um die momentan sechs schulpflichtigen Kinder der Familie, die stetig wächst. Nachwuchssorgen gibt es also nicht: „Um Gottes Willen!“, schlägt Trumpf die Hände lachend über dem Kopf zusammen. „Meine Schwester hat zehn Kinder, mein Bruder hat acht.“ Auf insgesamt 48 Enkelkinder kommt Seniorchef William Trumpf. Nicht alle Nachkommen wollten beim Zirkus bleiben, einige hat es in die Welt außerhalb der Manege verschlagen.

Gegen das schöne Wetter ankämpfen

Circus Trumpf

Zirkuskind Miguel trainiert mit den Ringen.
Zirkuskind Miguel trainiert mit den Ringen. © WAZ FotoPool
In dem Familiencircus...
In dem Familiencircus... © WAZ FotoPool
...der Familie Trumpf...
...der Familie Trumpf... © WAZ FotoPool
...leben und arbeiten...
...leben und arbeiten... © WAZ FotoPool
...rund 50 Menschen...
...rund 50 Menschen... © WAZ FotoPool
...und Tiere.
...und Tiere. © WAZ FotoPool
Ein Leben in der Circuswelt.
Ein Leben in der Circuswelt. © WAZ FotoPool
Ein Leben in der Circuswelt.
Ein Leben in der Circuswelt. © WAZ FotoPool
Ein Leben in der Circuswelt.
Ein Leben in der Circuswelt. © WAZ FotoPool
Ein Leben in der Circuswelt.
Ein Leben in der Circuswelt. © WAZ FotoPool
Ein Leben in der Circuswelt.
Ein Leben in der Circuswelt. © WAZ FotoPool
Ein Leben in der Circuswelt.
Ein Leben in der Circuswelt. © WAZ FotoPool
Ein Leben in der Circuswelt.
Ein Leben in der Circuswelt. © WAZ FotoPool
Ein Leben in der Circuswelt.
Ein Leben in der Circuswelt. © WAZ FotoPool
Ein Leben in der Circuswelt.
Ein Leben in der Circuswelt. © WAZ FotoPool
Ein Leben in der Circuswelt.
Ein Leben in der Circuswelt. © WAZ FotoPool
Ein Leben in der Circuswelt.
Ein Leben in der Circuswelt. © WAZ FotoPool
Ein Leben in der Circuswelt.
Ein Leben in der Circuswelt. © WAZ FotoPool
Ein Leben in der Circuswelt.
Ein Leben in der Circuswelt. © WAZ FotoPool
Ein Leben in der Circuswelt.
Ein Leben in der Circuswelt. © WAZ FotoPool
Ein Leben in der Circuswelt.
Ein Leben in der Circuswelt. © WAZ FotoPool
Ein Leben in der Circuswelt.
Ein Leben in der Circuswelt. © WAZ FotoPool
Ein Leben in der Circuswelt.
Ein Leben in der Circuswelt. © WAZ FotoPool
Ein Leben in der Circuswelt.
Ein Leben in der Circuswelt. © WAZ FotoPool
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Genug Mäuler zu stopfen gibt es trotzdem. Strom, Wasser, Versicherungen, Platzgebühren. Das sind nur einige der Ausgaben, die durch die Einnahmen aus den Vorstellungen abgedeckt werden müssen. Ein Winterquartier gönnt sich die Truppe daher auch nur für zwei Monate: „Das Geld muss ja irgendwo her kommen“, stellt Trumpf nüchtern fest. Der Kampf um die Zuschauer ist ein Kampf mit ungleichem Gegner. Mal ist es strahlender Sonnenschein, der die Leute fernhält, mal eine Fußball-WM. „Das war wirklich ganz schlecht für uns“, erinnert sich der 24-Jährige. Viel dagegen tun könne man nicht, außer eben ein tolles Programm zu bieten.

Eine genaue Planung ist da absolutes Muss. Mindestens sechs Monate im Voraus müssen die Standorte geplant werden, meist steht die Tournee schon ein Jahr im Voraus. Freie Tage gibt es so gut wie nie. An seinen letzten Kinobesuch kann sich Andreas Trumpf nur schwer erinnern: „Das muss der erste Harry-Potter-Film gewesen sein.“