Gladbeck. .
Oft bilden Grundschul-Namen ein äußerst wichtiges Stück Stadtteil-Identität. Ganz besonders ist das am Nordrand von Gladbeck der Fall.
Die traditionsreiche Zweckeler Hermannschule ist über 100 Jahre alt und im gesamten Ortsteil „ein Begriff“, wie auch Schüler-Eltern betonen. Deshalb soll der Name „Hermannschule“ im neuen Verbund mit der Pestalozzischule nach dem Willen dieser Eltern offiziell in Briefen und amtlichen Dokumenten erhalten bleiben. Doch das NRW-Schulgesetz fordert einen einheitlichen Namen, weshalb aus dem Verbundstandort „Hermannschule“ in offiziellen Schreiben nun der Verbundstandort „Schulstraße 11“ unter dem Dach der Pestalozzischule geworden ist.
Schulstraße 11 statt Hermannschule - dass das lieb- und seelenlos klingt, dass so eine Bezeichnung ein wichtiges Stück Stadtteil-Identität raubt, unterstrichen am Montag im Hauptausschuss die Stadtspitze und Vertreter aller Parteien.
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36 Mütter und Väter der Hermannschule hatten zuvor eine entsprechende Beschwerde/Anregung an die Stadt gerichtet, und der Sprecher dieses Elternkreises, Gregor Enxing, erläuterte vor den Ausschuss-Mitgliedern nochmals im Detail die Motivation dieser Mütter und Väter: Schon die Schulkonferenz der Hermannschule habe in der Zeit vor dem Verbund stets und ausdrücklich den Erhalt des Schulnamens „Hermannschule“ gefordert - und dies müsse jetzt auch im Interesse der Zweckeler Stadtteil-Identität im Schul-Alltag verwirklicht werden.
Weiter mit katholischer Ausrichtung
Bereits im vorigen Sommer waren die Beschlüsse zum Schulverbund in Zweckel auf den Weg gebracht worden - die größere Pestalozzischule bildet seitdem mit der kleineren Hermannschule einen Grundschulverbund, wobei die Ausrichtung der Hermannschule als katholische Bekenntnisschule - wie gewünscht - erhalten blieb.
Bürgermeister Roland und auch Schuldezernent Rainer Weichelt wiesen in der Sitzung darauf hin, dass man an die Vorgaben des Landes und des NRW-Schulgesetzes gebunden sei, wonach jede Schule nur einen einzigen Schulnamen führen dürfe. Dies gelte entsprechend auch für Schulverbünde. Der Bürgermeister machte deutlich, dass er selbst mit dieser Bestimmung nicht glücklich sei - „Schulstraße 11 - richtig schön klingt das nicht.“
Im Verlauf der ausführlichen Ausschuss-Diskussion zeichnete sich in gewisser Weise eine mögliche Lösungs-Strategie als Vorschlag ab:
Die Schulkonferenz des neuen Verbundstandortes könnte ja darüber nachdenken, einen komplett neuen Namen für den gesamten Verbund zu finden. Auch darauf wiesen Redner mehrerer Parteien gezielt hin - als Vorbild könnte z. B. der damals komplett neue Schulname Regenbogenschule an der Bülser Straße dienen. Für so ein Namensprojekt müssten aber auch Eltern, Kinder und Lehrer der Pestalozzischule gewonnen werden - und auch sie müssten dann auf ihren liebgewonnenen Schulnamen verzichten.