Gladbeck. .
„Alles muss ‘raus: Kirschen, Erdbeeren, Ananas. Alles muss weg“, rief Markthändler René Malter stimmgewaltig in Marktschreier-Manier über den Platz. Denn Ziel des Themen-Markttags am Samstag war: „Wir fahren mit leeren Kisten nach Hause.“
Die meisten Marktbummler nehmen das gar nicht so wahr. „Heute ist doch nichts anders als sonst“, wundert sich Hildegard Brunnen über die Reporternachfrage. Kaufen tun die Kunden auch so: „Die Leute sind in Kauflaune“, freut sich René Malter. Die Melonen auf dem Angebotstisch neben Ananas und Erdbeeren finden regen Anklang. Das „Schreien“ am Stand fällt dem Team um Anke Maise und René Malter erstaunlicherweise gar nicht so leicht: „Es dauert ein bisschen, bis die Hemmschwelle fällt und man es dann auch richtig macht.“ Denn die Gladbecker Händler pflegen sonst eher die leisen Töne. Aber „wir fahren heute mit einem ganz leichten Auto nach Hause. Es sieht echt gut aus“, freut sich Bauer Malter. Gurken hingegen könnte man verschenken und sie würde vermutlich immer noch keiner nehmen. Ehec wirkt ganz offensichtlich nach.
Das dürfte bei den Blumenhändlern keine Rolle spielen, den großen Ausverkauf haben sie aber nicht. „Heute ist ein ganz normaler Markt für uns. Aber die Pflanzsaison ist ja auch zu Ende“, erklärt Maria Lüger. Begonien und Tagetes lassen sich aber ganz vernünftig verkaufen.“
Nicht alle sind zufrieden mit dem Geschäft. „Wir haben uns mehr Resonanz und Kunden erhofft“, sagt Blumenhändlerin Ursula Hesselmans. Aber die Angebote, 20 rote Rosen für fünf Euro, verkaufen sich gut. Bei strahlendem Sonnenschein, Eros Ramazzotti Musik und Grillduft sagt da keiner Nein.