Gladbeck. .

Alfred Voigt vom Opferschutzverein Weißer Ring Bottrop/Gladbeck steht der Familie Schwandt seit dem Bekanntwerden der Attacke auf Kevin zur Seite. Er ist jederzeit für sie ansprechbar, denn es gibt, abgesehen von der rein menschlichen Unterstützung und Betreuung, viele rechtliche und finanzielle Dinge zu klären.

So begleiten die ehrenamtlichen Helfer des Weißen Rings Betroffene bei Behördengängen, erklären die juristischen Abläufe, vermitteln den Kontakt zum Sozialdienst des Krankenhauses und eine schnelle, psychotraumatologische Erstberatung, wie auch im Fall der Familie Schwandt. Voigt: „Sonst warten Angehörige doch wochenlang auf einen Termin.“

Für den Gladbecker Rechtsanwalt ist Kevin ein besonderer Fall. Die Schäden, die der junge Mann durch den Faustschlag erlitten hat, seien schon extrem, sagt er. Solche Rangeleien, wie es sie hier am Rande des Stadtfests gab, endeten meist mit geringeren Schäden. Offensichtlich habe der Fausthieb des Täters (der an dem verbalen Streit zuvor nicht beteiligt gewesen war) Kevin sofort bewusstlos gemacht. Hier sei „alles schief gelaufen ist, was schief laufen kann“, so Alfred Voigt.

Die Kosten für die medizinische Behandlung Kevins, der Anfang der Woche in die Frühreha-Station der Duisburger Klinik verlegt wurde und dort acht bis zwölf Wochen bleiben wird, trägt die Krankenkasse. Falls Umbaumaßnahmen im Haus notwendig sind, übernimmt das zu großen Teilen der Landschaftsverband. Die Übernahme solcher Kosten ist nach dem Opferentschädigungsgesetz geregelt, auf dass jeder Anspruch hat, der durch einen vorsätzlichen, rechtswidrigen, tätlichen Angriff an der Gesundheit geschädigt ist.

Der Weiße Ring hilft aber beispielsweise in speziellen Fällen bei den Zuzahlungen für Medikamente, die auch Kevin sicherlich nach dem Krankenhaus- und Rehaaufenthalten – nach der Frühreha folgt ein weiterer Rehabilitationsaufenthalt – noch lange nehmen muss.

Natürlich werden Entschädigungsforderungen auch an den Täter erfolgen. Meist sei es jedoch so, dass diese nicht zahlen könnten, so Voigt.

Spendengelder

Der Weiße Ring verwaltet auch das Spendenkonto und die Verwendung der Spendengelder. Wie berichtet, wurde auf Initiative des Fußballvereins Rentfort und von Bürgermeister Ulrich Roland zu Spenden für Kevin aufgerufen. Knapp 2000 Euro sind bereits auf einem Sonderkonto eingegangen. Voigt: „Dieses Geld wird für notwendig Aufwendungen bereit gehalten.“ Auch Kevins Eltern kann so geholfen werden, die zusätzlichen Aufwendungen und Kosten zu bewältigen, die ihnen durch die langwierige Behandlung ihres Sohnes entstehen.

Auch an diesem Wochenende, beim Bürgermeister-Cup im Rahmen der ELE-Familiade, steht eine Sammeldose für Spenden am Rand des Spielfelds im Wittringer Stadion.