Gladbeck.
Die Ringeldorfer Straße in Butendorf erinnert an einen der ältesten Höfe im Stadtgebiet - den Hof Ringeldorf.
Der Hof wurde 966 erstmals erwähnt. Er verwaltete die Einkünfte des adeligen Damenstiftes in Essen. Er stand etwa dort, wo heute der katholische Kindergarten St. Ludger liegt. Der Hof wurde zuletzt von der Familie Dieckmann bewirtschaftet, hieß auch zu jener Zeit Dieckmannshof. Zwei recht berühmte Söhne stammen vom Dieckmannshof.
Dr. Franz Dieckmann (1875 bis 1944) studierte Jura, promovierte und machte Karriere, zunächst als Beigeordneter in Bocholt und als Richter an den Amtsgerichten in Bottrop und Recklinghausen sowie später in der Stadtverwaltung Münster, wo er es bis zum Oberbürgermeister brachte. 1919 wurde er Landeshauptmann der Provinz Westfalen, bis er 1933 von den Nazis abgesetzt wurde. Sein Bruder Heinrich Dieckmann blieb dem elterlichen Hof verbunden, brachte es aber von 1928 bis 1933 zum Präsidenten des Westfälischen Bauernvereins.
Die Ringeldorfer Straße, Teil einer alten Wegeverbindung ins Kirchspiel Buer, gab es als Straße zunächst nur von der Landstraße bis zur heutigen Straße Erlengrund - gute 400 Meter. Damals kreuzten sich dort die Erlenstraße und die Schürenkampstraße mit der Ringeldorfer Straße.
Nach dem Bau der B 224 und der Abbindung von Schürenkampstraße und Erlenstraße im Norden wurden die Straßen im südlichen Teil umbenannt: Der südliche Teil der Erlenstraße war künftig der Erlengrund. Der südöstliche Teil der Schürenkampstraße wurde zur Verlängerung der Ringeldorfer Straße, die um gut 500 Meter bis zur Stadtgrenze nach Buer wuchs. Sie wurde damit mehr als doppelt so lang.