Gladbeck.
Seoul, New York, Wien - das sind nur drei der weltweiten Kundenadressen aus der Liste von Lenord & Bauer. Das Unternehmen produziert ab 2012 in Gladbeck.
Lenord & Bauer mit Hauptsitz in Oberhausen und eigenem Büro in Shanghai produzieren ab 2012 ihre High-Tech-Steuerelemente und Automatisierungssysteme im Gewerbegebiet Heinrich-Hertz-Straße, direkt an der Stadtgrenze zu Grafenwald.
100 Arbeitsplätze werden im Zuge dieses Produktionsumzugs von Oberhausen-Königshardt nach Gladbeck verlagert; und die Zeichen stehen dabei klar auf Expansion.
Im Vorfeld der Grundsteinlegung lud das Oberhausener Unternehmen zum Info-Programm nach Königshardt ein - mit einer beachtlichen Faktenlage: eine derzeit 200-köpfige Gesamtbelegschaft; ein Jahresumsatz von 23,7 Mio Euro in 2010, eine Eigenkapitalquote von 69 Prozent; ein angepeiltes Wachstum von jährlich 10 Prozent.
Werden diese optimistischen Prognosen Realität, wird die Beschäftigtenzahl also auch am neuen Gladbecker Produktionsstandort in den nächsten Jahren kontinuierlich wachsen.
Schienenverkehrstechnik und Windkraftanlagen sind zwei typische Anwendungsbereiche
Und was macht nun ein High-Tech-Unternehmen wie Lenord & Bauer genau? Schienverkehrstechnik und Windkraftanlagen etwa sind zwei typische Anwendungsbereiche.
Off-Shore-Windräder zum Beispiel sollen ja trotz wechselnder Windbedingungen möglichst in gleicher Geschwindigkeit laufen; die hochsensible Sensoren- und Steuerungstechnik von Lenord & Bauer verleiht solchen Anlagen sozusagen ein kluges Köpfchen; sie misst den Ist-Zustand und justiert exakt die Windrad-Einstellung, etwa die Winkelposition der Rotorblätter. In den vielen neuen Off-Shore-Windparks, die nun nach der Energie-Wende entstehen sollen, sehen Lenord & Bauer deshalb auch ein äußerst zukunftsträchtiges unternehmerisches Wachstumsfeld.
Ob Straßenbahnen in Derby (England) oder U-Bahn-Züge in New York und Wien, ob Stahlwerk-Steuerungen für Thyssen-Krupp oder Steuerelemente für die Tsunami-Sperrtore vor der südkoreanischen Hauptstadt Seoul - Lenord & Bauer gelten als Global Player und sind in spezielen Anwendungsbereichen nach eigenen Angaben Weltmarktführer. Und wenn auch der Firmenhauptsitz in Oberhausen verbleibt, wertete Gladbecks Bürgermeister Ulrich Roland die Ansiedlung als einen „Meilenstein in der Entwicklung der Stadt Gladbeck“.
Ein Sozialraum mit Terrasse
Der Bürgermeister hob besonders die Unternehmens-Philosophie der Oberhausener hervor, die den Menschen in den Mittelpunkt stelle.
„Wir wissen, was wir an unseren Mitarbeitern haben“, sagte denn auch Geschäftsführer Hans-Georg Wilk in einer kurzen Ansprache auf dem Firmengelände an der Heinrich-Hertz-Straße. Und so zählt auch eine Terrasse (!) zum Sozialraum-Komplex der neuen Produktionsstätte, die in einem Rekordtempo entstehen soll: Die 12-Millionen-Euro-Investition soll bereits im Dezember 2011 fertiggestellt sein; das Richtfest ist schon für September geplant.
Insgesamt umfasst das Gladbecker Firmen-Areal exakt 23 193 qm; es bietet bereits Erweiterungsfläche für eine weitere Expansion. Jetzt wünsche sich die Belegschaft vor allem noch eine bessere Linienbus-Anbindung, wie Geschäftsführer Hans-Georg Wilk hervorhob. Man hoffe hier auf konkrete Verbesserungsbereitschaft bei den Nahverkehrsunternehmen der Region.