Gladbeck. .

Absicht oder Zufall? Wie auch immer – das Datum war optimal gewählt. Gestern war der „Tag der Ausbildung“, und im Ratssaal saßen auf Einladung von Bürgermeister Ulrich Roland Auszubildende und Vertreter der Firmen, die ihnen die Ausbildung ermöglichen.

Den 20 Betrieben galt der Dank des Bürgermeisters, denn sie haben junge Menschen eingestellt, die von vornherein nicht die allerbesten Chancen hatten. Sein Glückwunsch galt den Jugendlichen, die mit hoher Motivation und großem Zeitaufwand an ihrer Zukunftsperspektive gearbeitet haben, beim Projekt „Anstoß – Gladbecker Ausbildungscoaching“.

So wie Mustafa. Die Fröbelschule verließ er ohne Abschluss – null Chance auf dem Ausbildungsmarkt. Im Vorübergehen habe er das Anstoß-Büro an der Goethestraße entdeckt, erzählte er gestern, und das war sein Glück. Sarah Keller und Sonja Fischer vom Anstoß-Büro bereiteten ihn intensiv auf seine Bewerbungen vor, er holte an der VHS den Schulabschluss nach – und bekam eine Lehrstelle bei der Baufirma Rohrmann.

Oder Tolga und Nadine: Ohne die Unterstützung des Anstoß-Büros, da sind sie sicher, schrieben sie heute noch vergeblich Bewerbungen – oder hätten schon aufgegeben. Stattdessen wird Tolga bei der Stadtverwaltung zum Kaufmann Bürokommunikation ausgebildet, und Nadine hat eine Lehrstelle in der Bäckerei Horsthelmke gefunden. Die Anstrengungen haben sich gelohnt.

Das Anstoß-Büro kooperiert eng mit dem Verein zur Förderung der Gladbecker Wirtschaft, bringt seine Schützlinge zum Beispiel in dessen „Sommercamp“ unter, kann auch auf die Unterstützung der Handwerkskammer sowie der Industrie- und Handelskammer bauen und hält enge Kontakte zu Gladbecker Betrieben. Dem guten Zusammenspiel ist die Erfolgsquote zu verdanken: Immerhin 20 der knapp 100 Jugendlichen, die im vergangenen Jahr am intensiven Coaching teilgenommen haben, sind mittlerweile Azubis. Das Gros der Anderen geht weiter zur Schule, um einen besseren Abschluss zu schaffen und auf diesem Weg die Chancen zu erhöhen.

Bürgermeister Roland überreichte den Ausbildungsbetrieben gestern Urkunden als Dank für ihr Mittun am gemeinsamen Projekt.