Gladbeck. .

Krebs – eine Diagnose wie ein Keulenschlag. Aber: „Krebs ist nicht mehr unbesiegbar, oft heilbar, vielfach sogar vermeidbar, und die ärztliche Betreuung Krebskranker hat rasante Fortschritte gemacht“, sagt Prof. Dr. Bernhard Lembcke, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am St.-Barbara-Hospital.

Darmkrebs, Brustkrebs und Unterleibskrebs sind die Themen beim 21. Arzt-Patienten-Seminar am 11. Mai in der Stadthalle. Sie sind mit gutem Grund gewählt: Diese Fachbereiche sind innerhalb der Katholischen Kliniken Emscher-Lippe am St.-Barbara-Hospital in Form eines Tumorzentrums organisiert und als Teil des großen Tumorzentrums Emscher-Lippe, dem zehn Kliniken angehören, zertifiziert.

Ein „organisatorischer Koloss“ sei dieses Tumorzentrum Enscher-Lippe zwar, findet Prof. Dr. Lembcke, aber ein riesiger Vorteil für die Patienten, die es mit eng vernetzter fächerübergreifender Fachkompetenz zu tun haben. Da sitzen in regelmäßigen Konferenzen die Fachärzte (Gastroenterologen für Darmkrebs, Gynäkologen bei Brust- und Unterleibstumoren) mit Viszeralchirurgen, den für die Chemotherapie zuständigen Onkologen, den Strahlentherapeuten und Pathologen beisammen und beraten fallbezogen über die optimale Therapie. „Diese enge Kooperation der Spezialisten führt eindeutig zu besseren Ergebnissen“, hat Dr. Rudolf Gossen, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am St.-Barbara-Hospital, festgestellt.

Beim Arzt-Patienten-Seminar berichtet er aus seinem Fachgebiet über „Heilung und Hilfe heute“. Da erfahren die Besucher beispielsweise, warum heute eine Operation erst nach einer Chemotherapie angesetzt wird oder dass die Brust in fast allen Fällen erhalten wird. Um Vorsorge und Diagnostik beim Darmkrebs, um die operative Behandlung – die heute nur noch in Ausnahmefällen einen künstlichen Darmausgang oder eine amputierte Brust zur Folge hat –, um Chemotherapie und Bestrahlung vor oder nach einer Operation geht es in weiteren Fachvorträgen.

Und eine gemeinsame Botschaft haben alle Fachärzte: Wer die Vorsorgeuntersuchungen nutzt, erhöht seine Chancen ganz deutlich, nicht an Krebs zu erkranken. Sowohl die Darmspiegelung ab dem 55. Lebensjahr (nur alle zehn Jahre notwendig) als auch das Mammografie-Screening im zweijährigen Abstand für Frauen ab dem 50. Lebensjahr werden mittlerweile von jeder Krankenkasse bezahlt – nur: Zu wenige Menschen machen davon Gebrauch.