Gladbeck. . Spieleaktion des Bündnisses für Familien übergibt Elsa-Brändström-Schülern Gesellschafts-Spiele
„Hallo, willst du auch mitspielen?“ Die Leiterin des Bündnisses für Familie sowie des Amtes für Bildung und Erziehung, Bettina Weist, schien ganz in ihrem Element zu sein. Sie stellte diese kleine, ganz alltägliche Frage zu Beginn der Übergabe von insgesamt 13 Gesellschaftsspielen des Bündnisses an die Elsa-Brändström-Hauptschule fast jedem Schüler, der gerade den Klassenraum im der zweiten Etage betrat, um die neuen Errungenschaften zu inspizieren. „Bildung beginnt spielend - meine Stadt spielt mit“, so der Titel der ambitionierten Aktion des Bündnisses, die bereits der Albert-Schweitzer-Schule einen Spiele-Segen bescherte.
„Ihr wart die Spieletester und habt aus den 100 vorgestellten Gesellschaftsspielen diese 13 ausgesucht. Dann also Leinen los“, sprach Weist noch, schon bildeten sich kleine Gruppen an den Tischen und die ersten Spiele wurden ausgepackt.
„Es ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler neben Büchern, dem Fernsehen und dem PC auch Gesellschaftsspiele kennen lernen“, so Schulleiter Bernd Witte. Sinnvoll sei das vor allem aus pädagogischer Sicht: Dieses Medium fördere Sozialkompetenzen, die Konzentration und das Miteinander. „Besonders im Ganztag, in der Mittagspause, ist es sehr wichtig, dass das Konzentrationsvermögen anhält. Die Spiele helfen dabei“, sagt Peter Bockholt, Sozialarbeiter an der Hauptschule.
Damit es aber auch die richtigen Spiele wurden, die die Hauptschüler in Zweckel bekamen, wurde vor der Übergabe extra ein Spiele-Workshop durchgeführt. „In Zusammenarbeit mit der Spielzeugberatung Premini konnten die Schüler in Gruppen alle 100 Spiele ausprobieren und sie dann mit Hilfe eines Testbogens bewerten“, erklärt Weist.
Außerdem konnten einige Ungereimheiten in Sachen Regelwerk geklärt werden. „Die Schüler konnten sich die Spielregeln natürlich einmal ganz genau von der Spielzeugberatung erklären lassen.“ Das zeige einen weiteren pädagogischen Vorteil der Gesellschaftsspiele. „Gesellschaftsspiele haben objektive Regeln. Die Schüler lernen so auch, sich an Regeln zu halten“, freut sich der Schulleiter.
Allerdings scheint es ganz so zu sein, als ob die Erwachsenen erst einmal die Regeln kennen lernen müssen. In der voll besetzten Runde wird gerade der Klassiker „Halli Galli“ gespielt: „Wenn fünf gleiche Früchte in der Runde liegen, dann darf geklingelt werden!“, erklärt Lisa Dall (14). Da mussten Bernd Witte und Bettina Weist noch einmal genau hinhören. „Das haben wir zu Hause immer anders gespielt“, muss Weist mit einem Grinsen im Gesicht zugeben.
Aber, genau darum geht es dem Projekt im Prinzip: Man muss sich an die Regeln halten, auf andere eingehen und gemeinschaftlich spielen - schließlich heißen Halli Galli und Co. auch Gesellschaftsspiele. „Wir wollen ein bisschen die familiären Werte mit in die Schule bringen“, erklärt Weist.
Den Schülern geht es aber erst einmal um etwas anderes. „Die Spiele machen Spaß!“, wissen Cheyenne (13), Roxana (14), Lisa und Rayan (12), die zusammen das Halli-Galli-Quartett bilden. „So wird der Ort Schule auch ein wenig attraktiver!“, meint Witte - Bildung beginnt eben spielend.