Gladbeck.

Die Arenbergstraße in Zweckel zählt mit gut 1,2 km zu den längeren Straßen der Stadt. Sie gibt es seit rund 100 Jahren und erinnert an den einstigen Landesherrn des Vestes Recklinghausen, Herzog Prosper von Arenberg.

Die Straße, die sich von der Schultenbrücke bis zur Stadtgrenze nach Feldhausen erstreckt, wurde ab 1910 im Zuge des Baus der Zweckeler Zechensiedlung, die östlich der Arenbergstraße entstand, gebaut. Schnurgerade zieht sie sich entlang der ehemaligen Zeche Zweckel. Seit geraumer Zeit gibt’s an der Ecke zur Tunnelstraße einen Kreisverkehr. Benannt wurde die Straße nach dem Herzog von Arenberg durch Gladbecks Stadtrat am 22. Oktober 1920.

Die Arenbergstraße hat eine Besonderheit, die in Gladbecks Straßenwelt einmalig ist: Ab Ecke Dechenstraße hat sie Richtung Norden bis zur Stadtgrenze (rd. 200 m) gleichzeitig einen zweiten Namen: Liboriweg. So heißt die Straße auch jenseits der Stadtgrenze, 1959 durch den damaligen Kirchhellener Gemeinderat beschlossen. Liborius - das ist der Paderborner Ortsheilige, der auch Schutzpatron des Hauses Beck in Feldhausen ist. Auf Gladbecker Stadtseite heißt die Straße so, weil die westlich gebauten Häuser auf Feldhauser und heutiger Bottroper Seite liegen (die Stadtgrenze liegt auf dem Bürgersteig). Ende der 70er Jahre unternahmen die Städte vergeblich einen Versuch, dafür eine Lösung zu finden.

Herzog Prosper von Arenberg (1785 bis 1861) war von 1803 bis 1811 Landesherr des Vestes Recklinghausen, zu dem Gladbeck gehörte. Zum Gebiet des Hauses Arenberg gehörte neben dem Vest Recklinghausen das Amt Meppen und die Herrschaft Dülmen. Auf Grund des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 waren dem Herzog von Arenberg diese Territorien als Ersatz für den Verlust seiner linksrheinischen Gebiete zugeteilt worden. 1811 kam das Vest zum Großherzogtum Berg, nach Napoleons Niederlage und dem Wiener Kongress fiel es 1815 an Preußen. Aus dem Vest wurde der Landkreis Recklinghausen.