Gelsenkirchen. .

Das ist eine Überraschung: Dr. Peter Paziorek (62) wird sein Amt als Regierungspräsident (RP) zu Münster am 29. Mai vorzeitig niederlegen.

Der 29. Mai ist der Tag seines 63. Geburtstages, und damit kann Paziorek nach den Statuten des Landesbeamtengesetzes in den Ruhestand gehen. Gründe gäbe es für diesen Schritt, sagte der Christdemokrat im WAZ-Gespräch, aber keinen politischen Hintergrund. „Meine Entscheidung habe ich nach Gesprächen mit meiner Frau im Januar getroffen. Ich möchte mehr Zeit für Familie und persönliche Vorlieben finden.“

Ausdrücklich bedankte sich Paziorek bei Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Innenminister Ralf Jäger (beide SPD) für die gute Zusammenarbeit. Jäger gab den Dank zurück und bedauerte den Rückzug. Der Innenminister sagte mit Blick auf die Nachfolge: „Wir wollen eine Persönlichkeit, die ebenso kompetent und mit der Region und ihren Menschen vertraut ist wie Herr Paziorek.“

Weihnachten sei es gewesen, erzählte der RP, da habe er mit seiner Frau Pläne für das nächste Jahr geschmiedet. Und aus diesen Gesprächen heraus sei die Entscheidung gereift. „Immerhin war ich über 40 Jahre in Ämtern, nun wird es Zeit für andere Dinge. Für Theaterbesuche oder Landesgeschichte. Ich war dieses Jahr überhaupt noch nicht bei den Schalker Basketballern in der Halle.“ Der Terminplan sei so eng, da komme viel zu kurz. Die Kinder (ein Sohn, eine Tochter) seien aus dem Haus, seine Frau und er fit, um viel unternehmen zu können.

Abtur 1968 am Schalker Gymnasium. Jura-Studium in Bochum; Stadtrechtsrat in Krefeld; Stadtdirektor Breckerfeld. 1983 Promotion; 1983 bis 1990 Stadtdirektor Beckum. 1968 Eintritt in die CDU, 1969 in Junge Union. Von 1969 bis 1974 Kreisvorsitzender der JU Gelsenkirchen. Von 1990 bis 2003 stellv. Vorsitzender des Bezirksverbandes Münsterland. Seit 2000 im Landesvorstand der CDU/NRW, seit 2005 stellv. Landesvorsitzender. Von 1990 bis 31. August 2007 Mitglied des Dt. Bundestages, ab 1. September RP Münster. Von 2000 bis 2005 Vors. der Arbeitsgruppe Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie umweltpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion. Ab Ende 2005 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundeslandwirtschaftsminister.