Die Fachausschüsse sprachen sich gegen Einzelhandel an der Rockwoolstraße aus. Nun soll dort Gewerbe angesiedelt werden. Zum Schutz des Einzelhandels in der Innenstadt.

Die Idee ist vom Tisch. Es wird kein Fachmarktzentrum an der Rockwoolstraße auf dem ehemaligen Siemensgelände geben. Diese eindeutige Botschaft nahm die Verwaltung aus der Sondersitzung von Wirtschaftsförderungs- und Planungsausschuss mit.

Die Politik hatte sich gegen eine weitere Ansiedlung von Einzelhandel ausgesprochen. Nun soll die Verwaltung eine Bauleitplanung in die Wege leiten, die an dieser Stelle eine Gewerbeansiedlung ermöglicht.

Die Innenstadt, sie ist schon gebeutelt genug. Das hatte Wendel vorm Walde (SPD) so gesehen, und auch Jürgen Zeller (CDU) konnte sich dem inhaltlich anschließen. Und obwohl die Verwaltung im Vorfeld ausdrücklich betont hatte, dass sich an der Rockwoolstraße keine „innenstadt-schädlichen” Branchen ansiedeln dürften, änderte der Ausschuss komplett die Zielrichtung hin zur Gewerbe-Ausrichtung.

Darum hatte zu Beginn der Sitzung auch Matthias Alt als Vertreter von Einzelhandelsverband und Werbegemeinschaft gebeten. „Wir haben so schon genug Probleme in der Innenstadt”, betonte Alt, der darum bat, die Verkaufsflächen nicht auszuweiten.

Drei Gründe sprechen zudem nach Ansicht der SPD gegen ein Fachmarktzentrum auf dem Siemensgelände: Die stagnierende Kaufkraft, die sinkende Einwohnerzahl sowie die Konkurrenz durch den Internethandel.

Ein Eingehen auf die Vorstellungen des Investors würde nach Ansicht von Wendel vorm Walde die Geschäfte kaputt machen, „die wir in den Jahren vorher mit ihren Betrieben an der Stadtrand gebeten haben”. Gemeint sind die Märkte an der Horn- und an der Buersche Straße.

Also kein Fachmarktzentrum. Stattdessen Gewerbe. Doch dafür muss nun erst einmal ein Investor gefunden werden.