Gladbeck. .

Nicht ganz so chaotisch wie am ersten Wochenende, aber von einem reibungslosen Ablauf kann noch lange nicht die Rede sein. Das ist die übereinstimmende Einschätzung von Stefan Schaub, dem in Gladbeck zuständigen Mediziner für den ärztlichen Notdienst, und von Sven Wehrhagen, dem stellvertretenden Leiter der Feuerwehrleitstelle in Recklinghausen, zum neu organisierten Notfalldienstes. Patienten hätten erneut geklagt, dass sie lange auf den Hausbesuch eines Arztes warten mussten, so Stefan Schaub: „Die Einsatzkoordination funktioniert noch nicht gut.“ Außerdem hätten Patienten wieder lange in der Warteschleife ausharren müssen, ehe sich unter der zentralen Notrufnummer jemand gemeldet habe – obwohl die Anzahl der Leitungen im Call-Center in Duisburg auf 120 verdoppelt worden sei. Absolut stressfrei und reibungslos sei dagegen die Arbeit in der örtlichen Notfallpraxis im St.-Barbara-Hospital verlaufen.

Sven Wehrhagen von der Feuerwehr-Leitstelle weiß von seinen Mitarbeitern, dass auch am vergangenen Wochenende die Notfallnummer 112 häufiger angerufen wurde als sonst üblich. Deutlich mehr Einsätze für den Rettungsdienst hatte das aber nicht zur Folge. Wehrhagen: „Die meisten Anrufer waren ratlos, weil sie unter der zentralen Nummer niemanden erreichen konnten. Wir können aber nicht helfen, wenn es um den Hausbesuch eines Arztes geht, sondern sind nur für Patienten zuständig, die ins Krankenhaus gebracht werden müssen. Und da fragen wir am Telefon schon sehr genau nach den Beschwerden, weil der Patient im Zweifelsfall auf den Transportkosten sitzen bleibt.“ Trotz der Mehrarbeit übt sich die Kreisleitstelle der Feuerwehr noch in Geduld. Sven Wehrhagen: „Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass es bei einer Neuorganisation Anlaufschwierigkeiten gibt. Deshalb lassen wir noch zwei oder drei Wochen Zeit zur Nachbesserung. Wenn der Notfalldienst dann allerdings immer noch so schlecht funktioniert, werden auch wir intervenieren.“