Gladbeck. .

Die WAZ stellte das Projekt 2010 bereits im Lokalsport vor; jetzt läuft der Countdown für Michael Zurhausen (60) und sein Team auf vollen Touren: Am 5. April startet das von ihm organisierte erste Sechs-Tage-Rennen in einem Zelt in Deutschland.

Ort des sportlichen und gesellschaftlichen Geschehens ist der Revier-weit bekannte Kirmesplatz in Herne-Crange. Das Zelt trifft dort per Lkw am 14. März ein; es kommt aus England, gehört dort einem Schwulen- und Lesbenverband, und es hat deshalb die Farbe: pink.

Englische Spezialisten errichten das 200 Meter lange und 80 Meter breite Zelt mit seinen 18 pagodenartigen Spitzen (23 Meter hoch); 2200 Ankernägel müssen dafür in den Boden versenkt werden. Das Rennbahn-Oval aus afrikanischem Holz wird dann von 80 Zimmerleuten montiert, die für die Bremer Spezialfirma Velotrack arbeiten, die auch schon für Olympia in Peking und London aktiv war bzw. ist.

Superlative sind das, die einer Veranstaltung den Weg ebnen, die für den Radsport in der Region neue Fans und Freunde gewinnen will. Namhafte Profi-Spitzenfahrer gehen an den Start. Zugleich gibt es ein Rahmenprogramm mit vielen Stars von Michael Wendler bis „The Lords“.

„Neuen Rennsport-Nachwuchs gewinnen“

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Von DerWesten

Ja, die Sechs-Tage-Idee ist ein wenig in die Jahre gekommen; und Michael Zurhausen und sein Team von der BZ-Event GmbH & Co. KG (Innovationszentrum Wiesenbusch) wollen diese Idee in gewisser Weise reformieren. Mit einem zeitgemäßen Unterhaltungsprogramm am Rande der Rennbahn, mit einer sportlich sauberen Veranstaltung, die auch den Nachwuchs im Publikum inspiriert und motiviert, sich für das Rennrad-Fahren zu interessieren.

Rund eine Millionen Euro investiert Michael Zurhausen alles in allem in diese Idee. Damit es klappt, müssen genügend Tickets verkauft werden; und es muss genügend bezahlte Werbung rund um die Veranstaltung geschaltet werden. Ein gewisses unternehmerisches Risiko ist also vorhanden, doch Michael Zurhausen war selbst ein begeisterter Radsportler; seine Frau Birgit ebenso. Sie kann sogar Deutsche-Meister-Ehren auf der Bahn vorweisen. Die Zurhausens sind also auch vor ihrem persönlichen biographischen Hintergrund äußerst motiviert, das Herner Sechs-Tage-Rennen made in Gladbeck zu einem Erfolg zu machen.

3500 Menschen können allabendlich ins Zelt kommen

3500 Menschen passen vom 5. bis 10. April allabendlich in das pinke Riesenzelt. Gäbe es kein Rennbahn-Oval in dem Zeltbau, es kämen sogar 12 000 Menschen hinein. Dieter Herres kümmmert sich derzeit vom BZ-Event-Büro im Innovationszentrum Wiesenbusch um die praktischen, um die operativen Details des großen Vorhabens. „Wenn alles klappt, wollen wir mit unserem Sechs-Tage-Konzept in Deutschland und vielleicht auch im Benelux-Raum auf Tournee gehen“, sagt Michael Zurhausen, der das pinke Superzelt zum ersten Mal im Frühjahr 2009 in Tilburg (Niederlande) im Einsatz sah und sofort begeistert war.

Michael Zurhausen: „Der Radsport in Deutschland muss nach all den negativen Doping-Geschichten wieder ein positives Image bekommen. Und wir wollen dazu beitragen.“

Weitere Infos auch zu sportlichen Aspekten der Veranstaltung hier in einem WAZ-Bericht vom Januar.