Die Ziegeleistraße in Rentfort in Höhe der katholischen St.-Josef-Kirche erinnert an die Ziegelei Vaerst, die auf dem Gelände der heutigen Kirche ansässig war.
Der Unternehmer Heinrich Vaerst hatte 1898 auf einem Grundstück des Hofes Wortmann die Ziegelei gebaut. In guten Zeiten beschäftigte das Werk, das zwei 40 Meter hohe Kamine hatte, bis zu 40 Personen und stellte wöchentlich 75 000 bis 80 000 Ziegelsteine her. Sie wurden aus dem Lehm, der aus dem benach-barten Feldern der Höfe Wortmann, Hachmann und Böckler, später aber auch vom Gelände des Maurers Hegemann stammte, gebrannt. Der Lehm wurde meterdick aus dem Erdreich gestochen, daher auch der Name „Lehmstich“ der angrenzenden Straße. Das Gelände der Straße „Lehmstich“ musste vor der Erschließung zunächst auch erst angefüllt werden, teils war das Gelände über Jahre eine Kippe gewesen.
Die Ziegelei Vaerst wurde geschlossen, so Heimatforscher Heinz Enxing, weil die Ziegeleien der Zechen zu immer günstigeren Konditionen produzierten. „Die Zechen-Ziegeleien waren der Tod der privaten Ziegeleien.“
Schon seit 1913 existierte die heutige Ziegeleistraße als Zuweg zu dem damals neu angelegten Friedhof, blieb aber unbenannt. 1923 wurde die Straße ausgebaut und nach der Ziegelei benannt. Danach entstand die Bebauung.
Dazu zählte auch die Josefs-Kirche, die ab 1908 zunächst als Notkirche errichtet worden war: Ab 1934 wurde die heutige Kirche auf dem Gelände der Ziegelei, die zunächst geruht hatte und dann abgebrochen wurde, gebaut und 1935 geweiht.