Gladbeck. .
Die Boykott-Beteiligten sehen sich nach wie vor unfair behandelt; die Feuerwehr-Spitze weist alle Vorfwürfe strikt zurück: Die internen Konflikte in der Feuerwehr schwelen weiter.
Was am 20. November mit der Protestaktion von 16 Freiwilligen des Löschzugs Mitte bei der Jahresabschlussübung begann, hat sich zum handfesten Krach mit verhärteten Fronten entwickelt – mit der Konsequenz, dass zehn Mitglieder des Löschzugs im Dezember außer Dienst gestellt wurden und gegen jeden von ihnen ein Disziplinarverfahren läuft.
„Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen“, so Feuerwehrchef Josef Dehling im WAZ-Interview. Die Möglichkeit der disziplinarischen Sanktionen seien rechtlich allerdings eher begrenzt. Zwar verpflichten sich die freiwilligen Mitglieder der Feuerwehr zur Einhaltung von Regeln, was die Befolgung von Befehlen mit einschließt. Die Verweigerung der Teilnahme an einer Übung reiche jedoch allenfalls für eine Abmahnung. Ein Ausschluss, das stärkste disziplinarische Mittel, sei nur bei wiederholter Nachlässigkeit oder einem Straftatbestand möglich. Das heißt: Ein Rausschmiss der Protestierer ist unmöglich, sie könnten vor dem Verwaltungsgericht mit Erfolg klagen.
Dennoch ist äußerst zweifelhaft, ob die zehn jemals wieder in den Dienst zurückkehren. Andere Mitglieder des Löschzugs Mitte hätten die Zusammenarbeit mit ihnen verweigert; laut stellv. Feuerwehr-Leiter Dr. Ralf Makowka ergab eine Befragung in den weiteren Löschzügen ein ähnliches Stimmungsbild.