Gladbeck. .
Eier essen oder nicht? Das ist die Frage, die sich im Moment viele Bürger stellen. Und während noch immer nicht ganz klar ist, welches Ausmaß der Dioxinskandal hat, sind auch die Gladbecker misstrauisch.
Auch Markthändler Franz-Josef Werner weiß, wie verunsichert die Kunden sind und hat sich etwas einfallen lassen. Neben den Eierkartons liegen Zettel mit Infos zur Herkunft der Eier aus. So kann er belegen, dass sie unbelastet sind. „Wir möchten, dass die Kunden informiert sind und informieren können sie sich natürlich bei uns“, so der Händler, der seit Jahrzehnten auf dem Gladbecker Kartoffeln und Eier verkauft. Feststellbar ist: Trotz der Besorgnis der Verbraucher kaufen die Leute weiter Eier. „Die Nachfrage ist normal. Im Endeffekt sind es ja nicht nur Eier. Alles ist ja irgendwie belastet“, erklärt Werner. „Fast jeder Kunde fragt nach bei uns. Wir erklären alles. Das Vertrauen ist da. Die Leute müssen Vertrauen zum Markt haben, sonst funktioniert es nicht.“
Vertrauen ist im Dioxinskandal der springende Punkt. „Es fehlen natürlich die Informationen und auch das Vertrauen ist verloren gegangen“, so Sabine Todt, die die Eier aus ihrem Kühlschrank nicht mehr essen wird. „Die kommen weg. Man hat ja auch ein ungutes Gefühl bei der Sache“, so die Gladbeckerin.
„Ich habe gerade wirklich überlegt, ob ich das Hühnerfleisch für heute Abend kaufen soll“
Mittlerweile gibt es im Internet auf den Seiten der Landschaftsministerien, Möglichkeiten seine Eier zu überprüfen. Die Stallnummern auf den Eiern geben Auskunft über Herkunft und ob sie im schlimmsten Falle mit Dioxin belastet sind. Doch auch hier sind die Verbraucher skeptisch: „Wer weiß, ob das alles stimmt und nicht noch viel mehr betroffen ist, als man bisher annimmt“, so Sabine Todt.
Auch die Essgewohnheiten müssen im Dioxinskandal überdacht und geändert werden, sind sich die Gladbecker einig. „Ich habe gerade wirklich überlegt, ob ich das Hühnerfleisch für heute Abend kaufen soll oder doch etwas anderes“, erklärt Andreas Koop. „Die Angst ist da: Das Ganze wurde ja jetzt erst entdeckt, wer weiß, wie lange das schon so geht“, so der junge Mann. Besonders aufmerksam und besorgt sind Familien mit kleinen Kindern.